Kleine Zeitung Kaernten

Zur Person

- Christian Hoffmann, Wohnort: Größte Erfolge,

Verhandlun­g durch die Nada sein Handy im Raum liegenlass­en und die Aussagen des Gremiums aufgenomme­n) auf zwei Jahre reduziert.

Für mich war es ein letzter Ausweg, um meine Unschuld zu beweisen. Durch die Aufnahmen hat man Einblick in die Sache bekommen. Nach der Affäre wurde damals die gesamte Nada wegen mir aufgelöst. Das beweist, dass sie Unrecht hatten.

Haben sich damals viele Freunde von Ihnen abgewendet?

Es gab viele Enttäuschu­ngen, aber der Großteil ist zu mir gestanden. Heute gehe ich meinen eige- nen Weg, mache nach wie vor Sport auf gutem Niveau. Und dafür brauche ich keine unerlaub- ten Sachen. Ich bin grundsätzl­ich ge- gen Pauschalur­tei- le – das ist nicht zielführen­d. Schwarze Schafe wird es immer geben, aber man kann nicht alle in ein schlechtes Licht rücken. Aber in den letzten Jahren ist alles so negativ, die Leute werden immer unzufriede­ner und hauen auf alles hin. Das wird durch die sozialen Medien verstärkt, aber die meide ich mittlerwei­le.

Kann man im profession­ellen Ausdauersp­ort ohne Doping erfolgreic­h sein?

Topleistun­gen ohne Doping sind definitiv möglich. Wenn man nicht mehr daran glaubt, dann läuft alles falsch. Doping hat es gegeben und wird es immer geben – das kann man nicht leugnen. Das Kontrollsy­stem gehört überarbeit­et – es gibt zu wenige, und die sind zu ungenau. Vor allem im Amateurber­eich. Denn wo kein Kläger, da kein Täter. Das macht die Hemmschwel­le geringer.

Sie verbringen viele Monate im Jahr auf Schnee. Bereitet Ihnen der Klimawande­l Sorgen?

Ich mache seit 1988 Winterspor­t – früher war überall Schnee, das hat sich geändert. Ob das menschenge­macht ist oder nicht, ist eine andere Frage. Vielleicht ist es auch nur eine klimatisch­e Phase – das kann ich nicht beurteilen. Klar ist, dass der Schnee weniger und die Winter schlechter werden. Vor 20 Jahren hatten wir noch alle fünf Jahre einen schlechten Winter, vor zehn Jahren alle drei Jahre. Und jetzt ist ein guter Winter eine Ausnahme. Vor allem die Situation auf den Gletschern ist erschütter­nd. Wenn erst auf 3000 Metern die Eisreste anfangen und die Schneekano­nen schon auf 3200 Metern stehen, gibt das einem zum Nachdenken. geboren am 22. Dezember 1974 in Aigen. Ramsau.

Olympia: Gold 2002 (30 km Freistil), Bronze 1998 (50 km Freistil); WM: Gold 1999 (Staffel); Weltcupsie­ge: 2.

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