Sie setzt auf einen Neuanfang
Die deutsche Theatermacherin leitet ab März das Reinhardt-Seminar.
en Betrieb kennt sie seit Jahren: Alexandra Althoff war schon von 2013 bis 2018 als Lektorin am Max Reinhardt Seminar tätig und hat nach ihrem Ausscheiden als Stellvertretende Künstlerische Direktorin des Burgtheaters 2022 wieder Seminare übernommen. Nun steht sie ab 1. März der renommierten Schauspielschule vor. Nötig geworden war die Neubesetzung der Leitung, weil
Maria Happel, der von Studierenden unter anderem „Machtmissbrauch, Nepotismus und Ignoranz“vorgeworfen worden war, zurücktrat – mittlerweile wurde sie durch einen internen Expertenbericht entlastet. Ihre Nachfolgerin Althoff jedenfalls freut sich darüber, dass sie bereits „großes Vertrauen von den Studierenden“ausgesprochen bekommen habe, sagte sie der APA.
Sie wisse aber auch: „Es gibt noch viel zu tun.“Und damit meint sie Haltungen und Strukturen, die in der ganzen Branche jenes respektvolle und angstfreie Arbeiten ermöglichen sollen, das nicht erst seit der MeTooDebatte
Deingefordert wird. Als Chefin des Reinhardt-Seminars kann sie dabei sozusagen an der Basis ansetzen: Derzeit werden 38 Studierende im Bereich Schauspiel und acht Studierende im Bereich Regie an dem Institut, das an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien angegliedert ist, ausgebildet.
Die 1977 geborene Deutsche studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Dramaturgie in Leipzig und Film in Amsterdam und war danach als Dramaturgin (u. a. Schauspiel Köln und Schauspiel Frankfurt) tätig. Sie war Mitbegründerin des Kunstkollektiv „Raum+Zeit“, Jury-Mitglied für den Retzhofer Dramapreis 2021 und seit der Saison 2022/23 steht sie der Jury für den NestroyPreis vor. Am Reinhardt-Seminar setzt sie nun auf einen „Neuanfang“und möchte in „enger Zusammenarbeit“mit allen Studierenden und Lehrenden am Institut „das künstlerische Potenzial dieser renommierten Institution ausschöpfen.“