Der Rolli spielt keine Rolle
Christina Obwexer (38) aus Matrei sitzt seit 20 Jahren im Rollstuhl. Mit einem Fotoprojekt bringt sie Körperbehinderte in den Vordergrund.
it ihrem Team tourt Christina Obwexer derzeit durch die Lande. In Österreich und Bayern sorgen sie mit dem Projekt „Auf den zweiten Blick“für Furore. Obwexer ist die Initiatorin und Ideengeberin. In Norwegen, in Italien, unter Wasser, in der Luft und in den Bergen war man dafür unterwegs. Der Startschuss erfolgte vor zwei Jahren. Spektakuläre Fotos sind dabei entstanden, von körperbehinderten Menschen, die in Situationen dargestellt sind, in denen man sie nicht vermutet. Ob beim Klettern, Wandern oder Tauchen: Foto- graf und Projektpartner Thomas Griesbeck hat wunderba- re Momente festgehalten.
„Wir bringen körperbehin- derte Menschen lässig in den Vordergrund“, sagt Obwexer. Leidenschaft und Wesen ste- hen im Zentrum, erst auf den zweiten Blick erkennt man die Behinderung. „Unser Ziel ist es, Aufmerksamkeit zu generie- ren. Wir wollen zeigen, wie schön das Leben trotz Behin- derung sein kann“, sagt Obwe- xer. Am Mittwoch, dem 28. Fe
Mbruar, ist man mit dem Projekt im Kultursaal in Nußdorf-De- bant zu Gast. er 28. Februar ist für Chris- tina Obwexer ein Schick- salsdatum. An diesem Tag vor 20 Jahren kam sie – 18 Jahre jung – bei einem Autounfall nur knapp mit dem Leben davon. Bald danach wurde sie auf das Leben im Rollstuhl vorbereitet – Obwexer ist seit dem Unfall querschnittsge- lähmt. „Ich wurde sehr bedau- ert, aber ich glaube, dass ich so jung in den Rollstuhl kam, war auch mein Glück; für meinen Charakter. Schließlich bin ich damals sehr blauäugig durch
Ddas Leben gegangen“, schildert sie. Von Opferrolle ist bei ihr keine Spur: „Das Tief, das man mir prophezeite, habe ich nie gehabt.“Ein großes Auffangnetz in der Familie habe sie wohl auch davor bewahrt. bwexer ist auch Obfrau des Vereins „Snowclan“, der den Skilauf – Monoski genannt – für Behinderte fördert. Sie ist ausgebildete Behinderten-Skiinstruktorin und auch Teil des Charity-Projektes „Schneeschmelzgaudi“. Zu guter Letzt verrät sie: „Mein Brot verdiene ich als Angestellte der Bezirkshauptmannschaft Lienz.“
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