Spartensender setzt auf noch mehr Bandbreite
ORF III eigentlich über die Parodie „Runde der jungen Chefredakteure“bei „Willkommen Österreich“lachen? „Ich bin ein großer Fan von ,Willkommen Österreich‘ und borge unser Studio allein deshalb für die kleinen Chefredakteurinnen und Chefredakteure gerne her“, erklärt die Wienerin, die ORF III in fünf Jahren „mit einem noch größeren Informationsangebot und einem noch größeren Team“sieht.
Im heurigen Wahljahr reaktiviert Lorenz-Dittlbacher das Erklärformat „Wahlmagazin“(Fragen und Antworten zu den Wahlsystemen) und entwickelt mit ihrem Team derzeit weitere „Wahlrubriken und Wahlformate, alles in enger Abstimmung mit ORF 2. Auch bei uns wird diskutiert und analysiert werden, nach dem Prinzip, senderübergreifend politischen Info-Content zu bieten. Das Superwahljahr
ist eine riesige Herausforderung, bei der sich die Inforedaktionen im ORF gut koordinieren“, erzählt sie. „Zur Sache“(noch ein alter Titel von ORF 2) ist eine Weiterentwicklung des ORF III-Talks „Politik live“, man wollte sich „thematisch verbreitern“. Die lange werktägige Info-Strecke von 9.30 bis 13 Uhr ist eines der Aushängeschilder des Senders.
Noch breiter wird auch die Bühne für die Kultur, so wurde nun für drei Jahre eine Kooperation mit dem Carinthischen Sommer vereinbart. Heuer gibt es eine Aufzeichnung des Abschlusskonzerts mit dem RadioSymphonieorchester, ab 2025 soll eine passende Open-Air-Location in Kärnten gefunden sein. Vereinbarungen gibt es nach wie vor mit der Staatsoper, der Volksoper, Bregenz, dem Steinbruch in St. Margarethen und den Spielstätten Graz. Auch
Etliche neue Ausgaben für die „Heimat Österreich“-Reihe das „Woodstock der Blasmusik“bekommt Live-Sendezeit. Unter den Neuerungen bei der Kleinkunst: Jungkabarettisten müssen vor einer Fachjury abliefern. Unter den weiteren neuen Formaten von ORF IIII: Ab 13. März wird monatlich in „Werner Grubers Experimentalküche“geschaut. Dort wird der Physiker die Alltagsrelevanz von Wissenschaft aufzeigen. Mit zwei Pilotfolgen wird „Wiener Liedkunst“abgetestet.
Im Bereich der vielen neuen Dokumentationen streicht Peter Schöber neben „Die österreichische Polizei im Nationalsozialismus“den Vierteiler über die Geschichte Jugoslawiens („Jugoslawien – Das verschwundene Land“) im Herbst hervor. Er rechnet mit „enorm hohem Publikumsinteresse“, haben doch rund eine Million Menschen hierzulande Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien.