UNRWA ist das Problem, das sie zu lösen vorgibt
eine Frau kam 1946 als Sechsjährige mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern, einer Großmutter und einer Großtante aus Böhmen nach Österreich. Sie waren aus ihrer Heimat vertrieben worden wie zehn Millionen andere „Volksdeutsche” aus Mittel-und Osteuropa. Nach Wohnsitzen in Klagenfurt und Graz lebt sie heute in Wien. Warum ist sie nicht in einem Flüchtlingslager? Die Frage ist nicht so absurd oder zynisch, wie sie klingen mag, wenn man in den Nahen Osten schaut. Dort leben „Palästinenser”, die ungefähr zur selben Zeit ihre Heimat verloren haben, bis heute in Flüchtlingslagern in Jordanien, im Libanon, in Gaza. Unterdessen sind in vierter Generation aus den ursprünglich 700.000 mehrere Millionen geworden. Der Flüchtlingsstatus wird weiter vererbt. Die rund 800.000 Juden dagegen, die 1948 aus den arabischen Ländern und dem Iran vertrieben wurden, leben in Israel oder sonst wo in der Welt, aber nicht in Lagern.
Für die Palästinenser in den Lagern gibt es eine eigene UN-Agentur, die UNRWA, United Nations Relief and Work Agency for Palestine Refugees. Finanziert wird sie hauptsächlich von der EU, den USA, Japan, Deutschland. Der Verdacht, dass viele von den Milliarden zur Hamas und in deren Militärapparat geflossen sind, ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. Wie man jetzt erfahren hat, ist die UNRWA tief verstrickt in die Strukturen von Gaza, viele hunderte ihrer bis zu 30.000 Angestellten sind Mitglieder der Terrororgansationen Hamas oder Islamischer Dschihad. ber nicht diese Korruption, sondern ihre Existenz selbst ist das Problem mit der UNRWA. Fast alle Flüchtlinge der Nachkriegszeit, Deutsche, Inder, Pakistani, haben irgendwo eine neue Heimat gefunden. Nur nicht die Palästinenser. In keinem der arabischen Länder wurden sie aufgenommen, aus Kuwait sogar mit äußerster Gewalt vertrieben. Sie werden von den arabischen Ländern als Geisel gegen Israel gehalten und als ewige Flüchtlinge von der Illusion genährt, eines Tages in die Heimat zurückzukehren. Die UNRWA ist das Instrument dafür.
lebt als Journalist in Wien.
M„Fast alle Flüchtlinge der Nachkriegszeit haben irgendwo eine neue Heimat gefunden. Nur nicht die Palästinenser.“
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