Trotz 1400 Ideen steckt Klimaplan fest
Vorschläge aus Stellungnahmen zu Österreichs Energie- und Klimaplan würden Land laut Forschern auf Zielkurs für 2030 bringen.
Österreich gegenüber Brüssel belegen, wie es sein Klimaziel für das Jahr 2030 von 48 Prozent weniger Treibhausgasausstoß (verglichen mit dem Stand von 2005) erreichen will.
Was in der Diskussion oft unterbelichtet bleibt: Selbst wenn sich die Regierung noch auf einen gemeinsamen NEKP-Entwurf einigt, ist das erst die halbe Miete. Denn das ursprünglich nach Brüssel geschickte Papier weist eine Lücke von 13 Prozentpunkten aus. Bedeutet: Mit den bisher umgesetzten und angekündigten Klimamaßnahmen kommt Österreich laut Umweltbundesamt
bis 2030 nur auf eine Emissionsminderung von 35 Prozent. Um diese Lücke von mehr als sieben Millionen Tonnen CO2-Äquivalent zu schließen, müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen und im endgültigen NEKP nach Brüssel übermittelt werden. Die Frist dafür läuft mit Ende Juni ab.
Politisch scheint eine Einigung zwischen Grünen und ÖVP auf neue klimapolitische Maßnahmen im erforderlichen Ausmaß derzeit weit entfernt. Um sich aus dieser Zwickmühle zu lösen, hat Gewessler bereits im vergangenen Sommer die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, Vorschläge für weitere Klimamaßnahmen einzureichen. 100 Stellungnahmen sind seither eingegangen, von den Landesregierungen über NGOs und Mobilitätsclubs bis hin zur Wirtschaftskammer. Diese wurden nun von einem Team aus 55 Forscherinnen und Forschern des Climate Change Center Austria unter die Lupe genommen. Fazit der Wissenschaftler: In Summe sind die eingelangten Vorschläge geeignet, Österreich auf Zielkurs zu bringen. „Wir haben jetzt eine gute, bewertete Basis, um die Lücke zu schließen“, sagt