Über 53.000 Wohnungen unbenutzt
Kärntner Wohnbaureferentin begrüßt Einführung der Leerstandsabgabe. Wohnungen könnten dadurch leistbarer werden. Wie Kärnten Leerstände bei Wohnungen beseitigen will.
ie Leerstandsabgabe ist ein Teil der Wohn- und Bauoffensive des Bundes, die am Dienstag präsentiert wurde. Dieser Vorstoß kommt bei Wohnbaureferentin und Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig gut an. „In Kärnten hatten wir nur die Zweitwohnsitzabgabe. Bis dato war verfassungsrechtlich eine Leerstandsabgabe nur in einem geringen Ausmaß möglich“, sagt die SPÖ-Politikerin. Doch eine Jahresgebühr von zehn Euro für eine ungenutzte 50-Quadratmeter-Wohnung zeige nur
Dwenig Effekt.
„Im Zentrum der Abgabe steht nicht eine Vorsorgewohnung, die jemand fürs Alter oder das Kind kauft. Es geht um Anlagen mit mehreren Wohneinheiten, die Investoren leer stehen lassen“, sagt Schaunig. Von Kärntner Bürgermeistern höre sie immer wieder, dass die Gemeinden solche Objekte, die in die Jahre gekommen sind und das Ortsbild beeinträchtigen, erwerben und sanieren wollen, um den Bürgern Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Doch sehr oft scheitere so ein Vorhaben an überzogenen Preisvorstellungen der Eigentümer. „Die Leerstandsabgabe
kann nun ein Teil der Lösung sein, um den Wohnungsbedarf zu decken“, sagt die Wohnbaureferentin. Denn wenn der Leerstand die Eigentümer viel kostet, sei dies ein Ansporn, die Wohnungen auf den Markt zu bringen, um sie zu vermieten oder zu verkaufen. „Dadurch wird verhindert, dass Neubauten errichtet werden müssen. Das heißt, es ist ökologisch“, betont Schaunig. Darüber hinaus würden Mieten und Kaufpreise durch ein größeres Angebot sinken.
Kärnten hat Handlungsbedarf in Sachen Leerstand, wie die Gebäudestatistik zeigt. Denn laut dieser gibt es im Bundesland 53.104 Wohnungen ohne Wohnsitzmeldung. Das sind 16,3 Prozent aller Wohnungen in Kärnten, wo es 256.783 Wohnungen mit Hauptwohnsitzmeldung und 15.913 Wohnungen mit Ne
benwohnsitz gibt. Der Anteil ohne Meldung ist in Kärnten österreichweit laut Statistik Austria der höchste, dicht gefolgt von Tirol mit 16,1 Prozent. Gründe dafür, dass es keine Meldung gibt, können sein, dass diese Wohnungen gerade zum Verkauf bzw. vor der Vermietung stehen oder saniert werden. Auffällig ist, dass es vor allem in ländlichen Regionen Kärntens, wo es starke Bevölkerungsverluste