Wie es Rasern ab heute an den Kragen geht
Ab 1. März können Raser-Autos beschlagnahmt und versteigert werden. Was genau gilt und wie sehr die Österreicherinnen und Österreicher rasen.
Mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung
(StVO) kann ab 1. März bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von über 80 km/h im Ortsgebiet und 90 km/h außer- orts das Auto beschlagnahmt und später auch versteigert werden.
Liegt jedoch eine einschlägige Vorstrafe vor, etwa durch die Teilnahme an illegalen Autorennen, sind die Beschlagnahmung und die Versteigerung schon bei einer Überschreitung von mehr als 60 km/h innerorts und 70 km/h außerorts möglich. Gehört das Auto nicht dem Raser, wird in den Fahrzeugpapieren ein lebenslanges Lenkverbot für den Fahrer eingetragen.
6.120.825 Geschwindigkeitsübertretungen gab es in ganz Österreich im Jahr 2022 laut dem Innenministerium. Das ist ein Plus von 19,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Steiermark (869.756) liegt im Bundesländervergleich auf Platz drei, Kärnten (574.202) auf Platz sieben. Die Zahlen für 2023 fehlen noch. Neben der Polizei prüft auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), ob Geschwindigkeiten eingehalten werden. 23 Millionen Messungen gab es etwa 2022, das Ergebnis: 72 Prozent der Pkw fahren in Tempo-30-Zonen zu schnell. Klaus Robatsch vom KFV bezeichnet Österreich
„eher schon als Land der Raser“. Er betont die „große Gefahr“, die Geschwindigkeitsübertretungen
im Straßenverkehr darstellen. Insgesamt wurden letztes Jahr 396 Verkehrstote gemeldet. Nicht angepasste Geschwindigkeit war 2017 bis 2021 bei mehr als einem Viertel aller tödlichen Unfälle Hauptunfallursache. Im Jahr 2021 war „nichtangepasste Geschwindig- keit“die Nummer Eins unter den Hauptunfallursachen bei tödlichen Verkehrsunfällen. Im Jahr 2022 rutschte diese Unfall- ursache auf Platz zwei, Platz eins war „Unachtsamkeit und Ablenkung“. Für 2023 ist ein Anstieg für die Ursachen „Unachtsamkeit und Ablenkung“und auch für nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit zu erkennen, heißt es vom KFV.
ANTWORT: Schnell fahren ist in Österreich eher sozial akzeptiert, die Österreicherinnen und Österreicher schätzen auch ihr schnelles Fahren als relativ sicher ein, sagt Robatsch vom KFV. Darauf weist auch eine aktuelle Studie hin, nämlich die ESRA (E-Survey of Road Users‘ Attitudes). Demnach haben 28 Prozent der Österreicher folgender Aussage zugestimmt: „Ich traue mir zu, sicher zu fahren, auch wenn ich deutlich schneller als die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fahre.“
Im Europaschnitt stimmten nur 16 Prozent zu. Die Gründe für die „Akzeptanz“von zu schnellem Fahren sieht Ro