Kleine Zeitung Kaernten

Auto als Strom-Lieferant

Frische Perspektiv­en aufs E-Auto: alles über den R5 E-Tech.

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as macht den neuen Renault 5 E-Tech besonders? Es ist diese Mischung aus bekannten Linien, Hightech und eine Liebe zum Detail, die heute selten geworden ist. Etwa beim Exterieur: Das beleuchtet­e Panel auf der Motorhaube zeigt den Ladestand der Batterie an. Die rechteckig­en Tagfahrlic­hter erinnern an den legendären R5 Turbo. Innen drin ist tatsächlic­h ein eigener BaguetteHa­lter optional erhältlich, der Schalthebe­l ist an der Lenksäule angeflansc­ht und lässt sich individual­isieren. Das digitale Cockpit ist retro-kantig eingefasst, der mittlere Bildschirm direkt angesetzt, alles wirkt sehr fahrerorie­ntiert.

3,92 Meter ist der Renault 5 ETech kurz, wichtige Eckdaten: Radstand 2,54 m, 1,77 m breit, 1,50 m hoch. Das Auto wird mit einer 52-kWh-Batterie starten,

Wspäter wird eine 40-kWh-Version nachgelade­n. Man spricht von theoretisc­hen Reichweite­n von bis zu 400 Kilometern mit der großen Batterie.

Entscheide­nd ist freilich das Anwendungs­spektrum in der Klasse: Der R5 wird nicht nur bidirektio­nales Laden beherrsche­n, sondern ist auch ins Stromnetz eines Hauses zu implementi­eren. Theoretisc­h kann der Renault 5 E-Tech tagsüber etwa über Photovolta­ik aufgeladen werden, um dann die in der Batterie gespeicher­te Energie für den Bedarf des Hauses, oder der Wohnung zu verwenden.

Renault hat auch klassische Autotugend­en nicht vergessen. Die Vorderachs­e aus dem Baukasten wurde optimiert, hinten ist erstaunlic­herweise eine Mehrlenker­geometrie im Einsatz. Die E-Motoren kommen ohne seltene Erden aus und liefern 110, 90 und 70 kW. Nur der 110-kW-Antriebsst­rang besitzt einen 100-kWDC-Ladeanschl­uss zum Laden der 52-kWh-Batterie. Der Rest liegt bei 80 kW Ladeleistu­ng. Das Multimedia­system misst zehn Zoll, Google-Betriebssy­stem und 50 Apps sind hier selbstvers­tändlich. Mit an Bord ist auch der Reisebegle­iter Reno, der eine Art Beraterfun­ktion (E-Funktionen, zum Beispiel) hat. ChatGPT soll das Kommunikat­ionsspektr­um auch noch erweitern.

LAURENS VAN DEN ACKER:

Wir haben 2019 darüber nachgedach­t, wie wir Twingo und Zoe electric weiterführ­en. Dann hat unser Zukunfts-Design-Team den R5 vorgeschla­gen. Man hat das Auto zwar süß gefunden, aber der Business-Case war nicht darstellba­r. Da haben gesagt, wir geben nicht auf: Wir werfen ein Tuch über das Auto, lassen es im Keller reifen wie einen guten Wein und zeigen es dem neuen Chef Luca de Meo – und hoffen, dass es ihm gefällt. Das war sechs Monate, bevor er zu Renault gekommen ist.

Wie war seine erste Reaktion? Wir haben es so in einer Ecke platziert, dass de Meo es nicht übersehen konnte. Ohne ihn hätte es letztlich nie geklappt. Auch die Ingenieure haben ein kleines Wunder vollbracht, normalerwe­ise ist das Procedere ja ein ganz anderes. Wir haben eine Fahrzeugar­chitektur und darum designen wir dessen Haut. Dieses Mal war es umgekehrt. Es ist auch eine Ironie der Geschichte, dass wir einen neuen R5 in der Form niemals ohne Elektro-Plattform hätten machen können.

Funktionie­rt Retro-Design heute überhaupt noch?

Das R5-Design ist retro-futu

 ?? ?? er R5 ist ein Verbrenner­Klassiker. Wie schwierig war es, alle davon zu überzeugen und mit einem Verbrenner-Klassiker das E-Zeitalter zu beschleuni­gen?
er R5 ist ein Verbrenner­Klassiker. Wie schwierig war es, alle davon zu überzeugen und mit einem Verbrenner-Klassiker das E-Zeitalter zu beschleuni­gen?
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Renault 5 E-Tech: Elektrisch­er Klassiker für die Neuzeit
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