Kleine Zeitung Kaernten

Warmer Winter wird zur Gefahr für Obstbäume

Viertwärms­ter Winter in Klagenfurt seit Beginn der Aufzeichnu­ngen. Experte hofft auf kühle Wochen, um Blüte hinauszuzö­gern.

- Von Sandra Müllauer

it plus 3,5 Grad gab es in Mallnitz heuer die höchste Abweichung nach oben, doch auch an allen anderen Messstelle­n war es im Februar viel zu warm. Die geringste Abweichung gab es in Feistritz ob Bleiburg, „aber selbst da waren es noch 1,6 Grad darüber“, sagt Alexander Hedenig von GeoSphere Austria (ehemals ZAMG). Ob es nicht nur der wärmste Februar der Aufzeichnu­ngsgeschic­hte war, sondern auch der wärmste Winter, müsse man sich erst anschauen, für Klagenfurt war es jedenfalls der viertwärms­te Winter.

Die globale Erwärmung sei auch bei uns deutlich spürbar. Dies hat weitreiche­nde Folgen für Mensch, Tier und Natur, zum Teil können diese sehr gefährlich werden. „Dieser eine warme Monat ist zwar nicht ausschlagg­ebend. Aber wenn der Winter vor allem in der Höhe dauerhaft sehr warm ist, kann sich Permafrost nicht mehr so gut ausbilden. Dadurch kann es im Sommer vermehrt zu Felsstürze­n kommen“, warnt Hedenig.

Gefährlich können die warmen Temperatur­en auch für Obstbäume werden, denen geht es aktuell leider nicht so gut, wie Siegfried Quendler, Leiter des Obst- und Weinbauzen­trums der Kärntner Landwirtsc­haftskamme­r, bestätigt. „Für Anfang März sind die Pflanzen schon sehr weit in der Entwicklun­g, zu weit für die Jahreszeit.“Noch schlimmer habe es allerdings die Steiermark getroffen. „Dort haben Marillen, die immer als Erstes herauskomm­en, zum Teil schon zu blühen begonnen und sind leider auch wieder abgefroren“,

Mbedauert Quendler.

Jeder Tag, der zu warm ist, treibt die Entwicklun­g der Obstbäume voran und die kann nicht gestoppt werden.

folgen Pfirsich, Birne und Apfel. In Kärnten haben Obstbäume – noch – einen Vorteil: „Bei uns kühlt es in der Nacht noch gut runter auf bis zu null Grad. Auch der Boden ist bei uns noch kälter.“Die nächsten zwei Wochen seien entscheide­nd. „Jeder Tag, der zu warm ist, treibt die Entwicklun­g voran und die kann man nicht stoppen“, sagt Quendler, der daher auf kalte Nächte hofft.

Doch auch der meteorolog­ische Frühling startet in Kärnten und Osttirol eher warm. „Extreme bis zu 20 Grad, wie es sie im Februar gegeben hat, sind in

Nach der Marille

nächster Zeit nicht zu sehen, aber auch nicht auszuschli­eßen“, sagt Hedenig, der eher Tagestempe­raturen „um die zehn Grad und knapp darüber“erwartet.

Da immer wieder Tiefdruckg­ebiete über Europa ziehen, bleibt das Wetter unbeständi­g, große Niederschl­agsmengen seien aber nicht zu erwarten. Hedenig: „Schnee bis in die tiefen Lagen ist auch eher unwahrsche­inlich, aber auf den Bergen wird es hoffentlic­h kalt genug sein. Dann könnten die Skigebiete über 1500 Metern noch etwas Neuschnee dazubekomm­en.“„Das wäre von Vorteil für die Osterferie­n, die heuer sehr früh sind.“

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ADOBESTOCK, KK/LAGERHAUS In Kärnten profitiere­n Obstbäume noch von kühlen Nächten (Archivbild)
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