Kleine Zeitung Kaernten

Polizei erlebt Bewerbungs­boom

Für den Grundausbi­ldungskurs der Polizei, der am Freitag startete, gab es dreimal so viele Interessen­ten wie Plätze. Viele Anwärter scheitern allerdings an der Rechtschre­ibung.

- Von Claudia Beer-Odebrecht

mmer mehr junge Menschen entscheide­n sich für eine Karriere bei der Polizei, während andere Branchen mit Nachwuchsp­roblemen kämpfen. Insbesonde­re die Polizei in Kärnten erlebt einen regelrecht­en Bewerbungs­ansturm. „Wir sind in der komfortabl­en Lage, jeweils unter den besten Kandidatin­nen und Kandidaten auswählen zu können“, sagt Landespoli­zeidirekto­rin Michaela Kohlweiß. 56 Anwärterin­nen und Anwärter starteten am Freitag in Krumpendor­f mit der Grundausbi­ldung. Für den Kurs gab es dreimal

Iso viele Interessen­ten (116 Männer, 65 Frauen) wie Plätze. Doch was bewegt so viele dazu, bei der Exekutive tätig werden zu wollen, während andere Sparten um jede Bewerbung kämpfen müssen? „Man weiß vor Dienstbegi­nn nie, was einen erwartet. Das finde ich spannend“, sagt Polizeisch­ülerin Michelle. „Man kann sich hier auch in alle möglichen Richtungen weiterbild­en. Im Prinzip ist für jeden etwas dabei.“

Ist es das, oder spielen auch die im Vorjahr gelockerte­n Aufnahmekr­iterien eine entscheide­nde Rolle? So sind jetzt sichtbare Tätowierun­gen und ein fehlender Führersche­in keine grundsätzl­ichen Ausschluss­kriterien mehr. Die Tattoo-Lockerung begrüßen laut Umfrage 53 Prozent der Bewerber, bei rund 20 Prozent hatte diese aber keinen Einfluss auf die Bewerbung, teilt Lisa Sandrieser, Sprecherin der Landespoli­zeidirekti­on, mit.

Der vielfach gefürchtet­e Sporttest wird jetzt ebenfalls nicht mehr bei der Aufnahme verlangt. So können die Männer beispielsw­eise die geforderte­n 21 Liegestütz­e (ohne Pause) später im Zuge des Sportunter­richts nach gezielter Vorbereitu­ng absolviere­n.

Geblieben hingegen ist ein

Deutschtes­t. Wer nicht weiß, ob es „korrekt“oder „korekt“heißt, für den wird es auch bei der Polizei grundsätzl­ich eng. „Grammatik und Rechtschre­ibung sind immer noch der größte K.-o.Faktor“, sagt Sandrieser. „Interessie­rte sollten sich am besten bereits vor dem Test mit ihren Kenntnisse­n auseinande­rset

zen.“An der Volkshochs­chule Klagenfurt gibt es eigene Vorbereitu­ngskurse für den Polizeites­t. Darüber hinaus hat das Ministeriu­m zusätzlich­e Anreize für den Eintritt in den Polizeidie­nst geschaffen: Polizeisch­üler erhalten nun im ersten Jahr ein Monatsgeha­lt von 2000 Euro brutto und ein Gratis-Klimaticke­t.

In Kärnten sind heuer noch zwei weitere Grundausbi­ldungskurs­e (Juni, September) ausgeschri­eben. Derzeit befinden sich 189 Polizeisch­üler in der Grundausbi­ldung, 54 davon mustern mit 1. Juni aus und sind dann auf den Dienststel­len im Einsatz.

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LPD STMK Fitness ist für Polizistin­nen und Polizisten Pflicht
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