Kleine Zeitung Kaernten

Im Tor hat der VSV die Nase vorne

Im Viertelfin­alduell zwischen den ersatzgesc­hwächten Villacher Adlern und Bozen gibt es keinen klaren Favoriten.

- Von Herwig Gressel

icht weniger als 315 Spiele wurden bisher in der ICELiga-Saison 2023/24 absolviert, doch was bisher geschah, ist längst vergessen. Jene acht Teams, die sich direkt oder auch indirekt über das Pre-Playoff für das Viertelfin­ale qualifizie­ren konnten, leben ab heute nur noch in der Gegenwart. Die oft zitierte fünfte Jahreszeit im Eishockey konnte in der Vergangenh­eit schon des Öfteren eine durchwachs­ene Saison schnell vergessen machen – aber umgekehrt auch einen überragend­en Grunddurch­gang für nichtig erklären. Die Karten werden so oder so wieder völlig neu gemischt.

Im Fall der Villacher Adler kann es im Play-off eigentlich nur bergauf gehen. Einen Trainerwec­hsel, eine Spielerent­lassung (Anthony Luciani) und gleich drei Neuverpfli­chtungen hat der VSV hinter sich. Auch der Trend in den letzten Wochen

Nzeigte bei den Adlern mit sechs Siegen aus den letzten zehn Partien nach oben. Dass die Mannschaft­en Respekt vor dem neu formierten VSV haben, zeigte auch der Pick, bei dem die Adler als Grunddurch­gangs-Sechste übrig blieben.

Blickt man auf diverse Statistike­n, kann man gegen Bozen von einem Duell auf Augenhöhe ausgehen. Sowohl im Powerplay als auch in numerische­r Unterlegen­heit liegen die Werte der beiden Teams eng zusammen und auch in den direkten Saisonduel­len steht es 2:2. Das Zünglein an der Waage könnten, wie so oft, die Goalies sein. Und da spricht die Statistik eindeutig für den VSV. JP Lamoureux spielt zwar nicht seine stärkste Saison (Fangquote 91,5 %, 2,76 Gegentore pro Spiel), zeigte bisher aber wieder einmal eine grundsolid­e Vorstellun­g. Bozens Sam Harvey konnte hingegen nicht an seine herausrage­nde letzte Saison anschließe­n, liegt im Ligarankin­g (89,2% und

3,17) auf den hinteren Plätzen.

Was weniger für die Adler spricht, ist der aufgrund von Verletzung­en dünne Kader. Mit Max Rebernig, Marco Richter und Blaz Tomazevic fehlen Trainer Marcel Rodman zumindest in Spiel eins gleich drei wichtige Stützen, was sich im Laufe einer Best-of-Seven-Serie früher oder später bemerkbar machen könnte. „Jetzt muss das Team eben noch enger zusammenrü­cken und um jeden Zentimeter Eis kämpfen“, fordert Rodman von seinen Spielern.

Für Center Felix Maxa, der mit Layne Viveiros und Florian Lanzinger die vierte Sturmforma­tion bildet, wird es vor allem auf die mentale Stärke ankommen:

„Jene Mannschaft, die bereit ist, noch fünf Prozent mehr zu geben, wird die Serie auch gewinnen. Es wird eine hauchdünne Angelegenh­eit, das lassen unsere bisherigen Saisonduel­le auch erahnen.“Den Heimvortei­l der Südtiroler sieht der 26-Jährige, wenn überhaupt, erst in einem möglichen Spiel sieben als kleinen Nachteil.

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GEPA JP Lamoureux ist ein entscheide­nder Faktor in der Serie gegen Bozen
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