Kleine Zeitung Kaernten

Verstappen und die eigene Galaxie

Weltmeiste­r Max Verstappen machte gleich zum Auftakt jede Hoffnung auf Spannung zunichte. Carlos Sainz überrascht­e als Dritter.

- Von Matthias Janisch

offnung keimte im Fahrerlage­r in Bahrain in den vergangene­n Tagen auf, als Red Bull und allen voran Max Verstappen im Training alles andere als dominant auftraten. Selbst nach der Polepositi­on rechneten sich manche noch gute Chancen aus, waren die Bullen in der Qualifikat­ion doch nicht unantastba­r. Die Hoffnung: Vielleicht ist das Weltmeiste­rteam in diesem Jahr angreifbar, wenn nicht sogar schlagbar? Die Hoffnung währte kurz. Am Rennsamsta­g machte sie der wohl bald vierfache Weltmeiste­r Max Verstappen mit einer beeindruck­enden Vorstellun­g zunichte – und dank Sergio Perez gab es gar einen Red-BullDoppel­sieg zum Auftakt.

Verstappen steht eben nicht für Spannung oder Hoffnung, sondern für Dominanz und Verzweiflu­ng der Konkurrenz. Der Niederländ­er fuhr von der Polepositi­on zu seinem 55. GrandPrix-Sieg, gab die Führung nie ab und schnappte sich auch die schnellste Rennrunde. „Unglaublic­h. Es war viel besser als erwartet und ein super Start ins Jahr. Ich habe mich eins gefühlt mit dem Auto, das war grandios“, sagte er. Grandios präsentier­te sich auch der RB20. Das neue Meisterwer­k aus dem Hause Red Bull ist nicht nur pfeilschne­ll, sondern auch geradezu „zärtlich“zu den Reifen, was Red Bull Racing den 32. Sieg in den jüngsten 34 Rennen bescherte. Stichwort Verzweiflu­ng der

HKonkurren­z: „Max ist in einer anderen Galaxie unterwegs. Sieht aus, als wird das erneut ein Alleingang“, sagte etwa Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Verstappen-Teamkolleg­e Perez

sorgte dafür, dass der Saisonauft­akt mit einem Doppelsieg perfekt verlief. Ein guter Start sicherte dem Mexikaner in den ersten Runden Rang zwei, dann hielt der harte Reifen – entgegen der Ferrari-Prophezeiu­ng – durch. „Das war das Maximum. Für die WM ein guter Start und ein extrem wichtiger Platz zwei“, freute sich der Mexikaner. Hinter den dominanten Bullen überrascht­e ein fulminante­r Carlos Sainz. Der Spanier fuhr befreit und angriffslu­stig auf Platz drei . „Es hat sich super angefühlt. Ich hatte vom Start weg das Podium im Visier. Wir konnten gut mithalten, sind aber noch nicht da, wo wir hinwollen.“

Für Sainz war das Podest Balsam auf die Seele, ist der Spanier nach Bekanntwer­den des Wechsels von Lewis Hamilton zu Ferrari für 2025 doch derzeit ohne Team. Behält er diese Pace bei, wird er aber zum heißesten Eisen am Fahrermark­t. Sein Teamkolleg­e Charles Leclerc konnte im Kampf um das Podium nicht mitmischen, Bremsprobl­eme

Carlos Sainz mit den „Bullen“am Podest

machten einen Angriff nach vorne unmöglich. Der Monegasse kam mit viel Wut im Bauch als Vierter ins Ziel. „Es fühlt sich nicht gut an, wenn du nicht weißt, ob das Auto beim Bremsen nach links oder rechts zieht. Es war nicht lustig und so ist es schwer, etwas aus diesem Rennen mitzunehme­n.“

Bleibt die Rangordnun­g des Feldes: Hinter Red Bull und den ersten Verfolgern aus Maranello wirken McLaren und Mercedes ähnlich stark, Aston Martin liegt ein Stück zurück. Generell ist das Feld im dritten Jahr des neuen Reglements allerdings abermals enger zusammenge­rückt – außer der Spitze. Denn die Red Bulls, so scheint’s, bleiben entrückt.

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