Kleine Zeitung Kaernten

Erste Befragunge­n zu Wolf

Der von SPÖ und FPÖ eingesetzt­e Untersuchu­ngsausschu­ss will eine mögliche Zweiklasse­nverwaltun­g unter die Lupe nehmen.

- Von Vilja Schiretz

Den Auftakt macht Wolfgang Peschorn. Wenn am Mittwoch die Befragunge­n im Cofag-Untersuchu­ngsausschu­ss starten, wird sich der Chef der Finanzprok­uratur als Erster den Fragen der Abgeordnet­en stellen. Sechs Befragungs­tage haben SPÖ und FPÖ Zeit, um möglichen Missstände­n

in der Verwaltung und insbesonde­re bei der Auszahlung von Coronahilf­en auf die Spur zu kommen. Denn auch wenn der Kurztitel „Cofag-Untersuchu­ngsausschu­ss“gewählt wurde, werden sich die Befragunge­n nur zum Teil um die Covid-19 Finanzieru­ngsagentur drehen. „Die Vorgänge in der Cofag sind leider nur ein Mosaikstei­n im Gesamtbild der von der ÖVP geschaffen­en Zweiklasse­nverwaltun­g“, heißt es dazu im von SPÖ und FPÖ eingebrach­ten Verlangen.

Konkret wollen die beiden Opposition­sparteien untersuche­n, ob Personen mit ÖVP-Nähe, „denen ein Vermögen von zumindest einer Milliarde Euro zugerechne­t werden kann, exklusive

Tipps vom Finanzmini­ster“in Hinblick auf Förderunge­n und Steuerange­legenheite­n erhalten haben. Genannt werden neben Signa-Gründer René Benko auch der Investor Siegfried Wolf sowie KTM-Chef Stefan Pierer. Im Anschluss an Peschorn sind diese Woche auch zwei Finanzbeam­te, die unter anderem mit Benkos Signa zu tun hatten, sowie Marc Schimpel, einer der beiden Cofag-Geschäftsf­ührer, geladen. Benko selbst hat für den 4. April zugesagt.

Bereits am 13. März starten die Befragunge­n für den zweiten, von der ÖVP eingesetzt­en Ausschuss. Die Abgeordnet­en wollen Unregelmäß­igkeiten in SPÖund FPÖ-geführten Ministerie­n früherer Bundesregi­erungen ausfindig machen, es geht um Inseratenv­ergaben und Postenbese­tzungen, bei denen die ÖVP die Bevorzugun­g parteinahe­r Personen und Unternehme­n vermutet.

Doch auch einen Blick auf die Cofag wollen die türkisen Abgeordnet­en werfen, hier geht es freilich um Förderunge­n, die an FPÖ- und SPÖ-nahe Personen geflossen sind. Man wolle ein vollständi­ges Bild zeichnen, betont die ÖVP-Fraktion, gehe aber ohnehin davon aus, dass die Förderunge­n streng nach Richtlinie vergeben wurden.

Dass dieser zweite U-Ausschuss wie geplant über die Bühne gehen kann, steht erst seit Freitag fest. FPÖ und SPÖ

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