„Bei Pensionsregelungen nicht alle über einen Kamm scheren“
Eine (weitere) Anhebung des Pensionsantrittsalters sei keine gute Idee. Auch müsse generell zwischen Männern und Frauen sowie verschiedenen Berufsgruppen mehr Gerechtigkeit hergestellt werden.
ass 26 Prozent der Pensio- nistinnen in Österreich in Altersarmut leben, wird weiterhin den Frauen selbst an- gelastet. Für Frauen braucht es ein flexibleres Pensionssystem als für Männer, denn aufgrund der Tatsache, dass Frauen Kinder bekommen können, was sie aber in unterschiedlichen Le- bensphasen und Biografiezu- sammenhängen tun – oder eben mehr und mehr unterlassen –, ist es notwendig, individuell zu rechnen.
Keine Frage, es gibt Frauen, denen die Pensionsregelungen der Männer passen. Aber es gibt auch solche, die zehn Jahre sehr gut verdienen und dann Kinder bekommen, denen es also wenig nützt, wenn die Grundlage für die Pensionshöhe das gesamte Arbeitsleben umfasst. Vielleicht arbeiten sie dann nur mehr halbtags und pflegen auch noch Schwiegereltern oder betreuen Enkelkinder. Und es gibt auch Frauen, die in den letzten Jahren
Dgut verdienen.
Hier nicht alle über einen Kamm zu scheren, wäre einmal ein erster Schritt, der dem Sachverhalt, dass Frauenerwerbstä- tigkeiten naturbedingt vielfäl- tiger sind als jene von Männern, Rechnung trägt.
Schlüssel zum Erfolg
Sehr geehrte Frau Meinl-Reisinger, alle in Rente mit 65 und mehr, oder nach 50 Beitragsjah- ren, Respekt für Ihren Vorstoß. Wann gehen Sie dann in den Ru- hestand? Studierende, welche in den Arbeitsmarkt eintreten, sind meist 25 plus, mit 50 Bei- tragsjahren wären die 75 …
Schwerarbeiter, Bauarbeiter, Bauern, Arbeiter in der Industrie, welche Wind und Wetter ausgesetzt sind, schwere kör- perliche Arbeiten verrichten, mit nicht immer gesunden Werkstoffen zu tun haben, an- dererseits Pädagogen und der- gleichen, welche mit psy- chischen Belastungen zu kämp- fen haben, viele nahe am Burnout, die alle wollen Sie wohl direkt von der Arbeit ins Krema- torium liefern, oder?
Vielleicht wird es notwendig werden, eine Volkspension mit Deckelungen einzuführen, ha- ben Sie Ihre Experten dazu schon einmal nachhaltig be- fragt? Glaube ich nicht, aber da liegt meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg!
DI (FH) Alfred Lagger,
Babyboomer
Frau Beate Meinl-Reisinger ver- langt von der älteren Generati- on, dass sie länger arbeitet, wäh- rend unsere Jugend auf Work-Life-Balance setzt. Ja, die Babyboomer sollen es weiter richten. Ohne Worte.
Krankenkassen und unvorhersehbare Folgen für die arbeitenden Menschen: zum Teil schwere Arbeitsunfälle wegen Übermüdung, mehr Erkrankungen und damit vermutlich längere Krankenstände und sehr kostspielige Heilbehandlungen. Und nicht zuletzt würde es damit verbunden die Verkürzung des schwer ersehnten Lebensabends bedeuten.
Außensicht „Die Lücke zwischen Mann und Frau“, 28. 2.
Verein Freiraum, Leibnitz
Alt gegen Jung
Als „Stimme der Jugend“fordert Meinl-Reisinger ein höheres Pensionsantrittsalter. Alt gegen Jung, lautet die Devise. Arbeitsbeginn jenseits der 30, kombiniert mit Work-Life-Balance, muss schließlich finanzierbar werden.
Die Neos haben Kraft, eine positive Vision, Perspektive und eine positive Erzählung, lässt die Chefin verlautbaren. Die „Alten“wenden sich kopfschüttelnd von ihren Erzählungen ab.
Millstatt
Graz
Aich
Seiersberg-Pirka