Radiosender setzt auf seine Hörer
Weil die Erzdiözese Wien sparen muss, sucht Radio klassik Stephansdom Spender.
as im Vorjahr gefeierte 25jährige Jubiläum ging mit einer Hiobsbotschaft einher, denn ab 2025 muss Radio klassik Stephansdom ohne Zuschüsse seines Eigentümers, der Erzdiözese Wien, auskommen. Diese muss ihre Ausgaben senken, was im Medienbereich neben dem Privatradio auch die katholische Wochenzeitung „Der Sonntag“betrifft. Beide müssen sich künftig aus eigener Kraft finanziell erhalten. „Unsere Ausgaben steigen – wenn wir nicht gegensteuern – ungebremst weiter, unsere Einnahmen stagnieren aber aufgrund der rückläufigen Katholikenzahlen“, erklärte die Diözese damals.
Radio klassik Stephansdom wagte die Flucht nach vorne. Der Sender, der in Wien, seit 2018 auch im Raum Graz und durch das Digitalradio DAB+ in ganz Österreich, empfangbar ist, präsentierte zu Jahresbeginn eine Kampagne, um seine finanzielle Zukunft abzusichern. Gelingen soll das mit Unterstützung der Hörer und Hörerinnen, die um Spenden gebeten werden, um das hochwertige
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Für Geschäftsführer Roman Gerner eine Pionieridee, das habe noch kein Privatsender vorher versucht: „Wir werden als öffentlich-rechtlicher Rundfunksender wahrgenommen, was wir aber nicht sind. Wir sind ein Privatsender und müssen uns daher zur Gänze selbst finanzieren. Und ein gutes, qualitativ hochwertiges Programm ist teuer, weil personalintensiv.“Schon jetzt finanziert sich der Privatsender über Werbeeinnahmen teilweise selbst, rund die Hälfte der Kosten werden aktuell noch von der Diözese getragen und müssen – auch durch Spenden – kompensiert werden. mitzufinanzieren.
der Kampagne, die noch über das gesamte Jahr 2024 läuft, erweckt Hoffnung beim Geschäftsführer und der Belegschaft: „Es läuft sehr gut. Wir sind fast ein bisschen positiv überrascht, wie sich die Dinge entwickeln.“Konkrete Zahlen will Gerner nicht nennen, nur so viel: „Wenn das so weitergeht, dann können wir am Ende des Jahres wirklich einen guten Strich ziehen.“