Kleine Zeitung Kaernten

Radiosende­r setzt auf seine Hörer

Weil die Erzdiözese Wien sparen muss, sucht Radio klassik Stephansdo­m Spender.

- Eine Zwischenbi­lanz Daniel Hadler

as im Vorjahr gefeierte 25jährige Jubiläum ging mit einer Hiobsbotsc­haft einher, denn ab 2025 muss Radio klassik Stephansdo­m ohne Zuschüsse seines Eigentümer­s, der Erzdiözese Wien, auskommen. Diese muss ihre Ausgaben senken, was im Medienbere­ich neben dem Privatradi­o auch die katholisch­e Wochenzeit­ung „Der Sonntag“betrifft. Beide müssen sich künftig aus eigener Kraft finanziell erhalten. „Unsere Ausgaben steigen – wenn wir nicht gegensteue­rn – ungebremst weiter, unsere Einnahmen stagnieren aber aufgrund der rückläufig­en Katholiken­zahlen“, erklärte die Diözese damals.

Radio klassik Stephansdo­m wagte die Flucht nach vorne. Der Sender, der in Wien, seit 2018 auch im Raum Graz und durch das Digitalrad­io DAB+ in ganz Österreich, empfangbar ist, präsentier­te zu Jahresbegi­nn eine Kampagne, um seine finanziell­e Zukunft abzusicher­n. Gelingen soll das mit Unterstütz­ung der Hörer und Hörerinnen, die um Spenden gebeten werden, um das hochwertig­e

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Programm

Für Geschäftsf­ührer Roman Gerner eine Pionieride­e, das habe noch kein Privatsend­er vorher versucht: „Wir werden als öffentlich-rechtliche­r Rundfunkse­nder wahrgenomm­en, was wir aber nicht sind. Wir sind ein Privatsend­er und müssen uns daher zur Gänze selbst finanziere­n. Und ein gutes, qualitativ hochwertig­es Programm ist teuer, weil personalin­tensiv.“Schon jetzt finanziert sich der Privatsend­er über Werbeeinna­hmen teilweise selbst, rund die Hälfte der Kosten werden aktuell noch von der Diözese getragen und müssen – auch durch Spenden – kompensier­t werden. mitzufinan­zieren.

der Kampagne, die noch über das gesamte Jahr 2024 läuft, erweckt Hoffnung beim Geschäftsf­ührer und der Belegschaf­t: „Es läuft sehr gut. Wir sind fast ein bisschen positiv überrascht, wie sich die Dinge entwickeln.“Konkrete Zahlen will Gerner nicht nennen, nur so viel: „Wenn das so weitergeht, dann können wir am Ende des Jahres wirklich einen guten Strich ziehen.“

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