Kleine Zeitung Kaernten

„Putin wird jede Uneinigkei­t und Schwäche der EU ausnutzen“

Das Interview mit Reinhold Lopatka stößt auf großes Interesse im Leserforum – es gibt Zustimmung zu seinen Aussagen, aber auch Widerspruc­h.

- Mag. Markus Steinacher, Gertrud Brodtrager,

er ÖVP-Spitzenkan­didat Reinhold Lopatka hat im Interview die politische Situation meines Erachtens richtig analysiert und beschrie- ben. Österreich hat – wie auch die anderen EU-Staaten – es ver- absäumt, angemessen­e Mittel für Militär und Verteidigu­ng be- reitzustel­len. Österreich ist jedoch seit 1995 durch die „Partnersch­aft für den Frieden“eng mit der Nato verbunden. Darü- ber hinaus hat die EU seit An- fang 2023 die Zusammenar­beit mit der Nato gestärkt; vor allem haben sich die EU-Staaten zu ge- genseitige­m Beistand im Falle eines bewaffnete­n Angriffs auf einen EU-Mitgliedss­taat ver- pflichtet. Es ist davon auszuge- hen, dass Putin jede Uneinigkei­t der EU und Schwäche des EU-Zu- sammenhalt­es ausnützen wird: Daher ist – wie Lopatka aus- führt – eine wehrhafte, verteidi- gungsstark­e und geschlosse­ne EU gefordert. Dazu bedarf es auch einer Zusammenar­beit mit

DNicht-EU-Staaten wie Schweiz, Norwegen und Großbritan­nien. Der Aussage Lopatkas, wo- nach mit der FPÖ, als demokra- tisch legitimier­te Partei, zusam- menzuarbei­ten ist, ist jedenfalls beizupflic­hten, allerdings ver- unmöglicht Herbert Kickl „mit seiner Politik“, wie Lopatka rich- tig festhält, „dass man mit der FPÖ zusammenar­beiten kann“.

Nutzen der EU

Reinhold Lopatka beschreibt die Hintergrün­de und die Wichtig- keit der EU sehr treffend. Viele Österreich­erinnen und Österrei- cher stehen laut Eurobarome- ter-Umfrage der EU ja sehr skep- tisch gegenüber. Dabei genießen wir als kleines Binnenland enor- me wirtschaft­liche und sicher- heitspolit­ische Vorteile durch die Gemeinscha­ft: Gegründet wurde die Union mit dem Ziel, ein friedliche­s Zusammenle­ben nach den verheerend­en Welt- kriegen auf dem europäisch­en Kontinent zu ermögliche­n. Die gemeinsame und bis heute ein- zige vergemeins­chaftete Agrar- politik folgte, um die eigene Ver- sorgung mit Lebensmitt­eln und Futtermitt­eln sicherzust­ellen. Und man kann es für gut oder schlecht halten, aber die vielen Nato-Mitgliedsc­haften in Euro- pa bieten letztendli­ch doch den nötigen gemeinsame­n Schutz im Falle eines Angriffs. Dafür mehr Geld in die Hand zu neh- men, um die gemeinscha­ftliche Sicherheit zu unterstütz­en, soll- te daher außer Frage stehen. Was das Thema der Energiever- sorgung in Europa betrifft, muss die EU als ressourcen­arme Region wirklich gut überlegen, welche Strategie mittelfris­tig die beste ist und welche Abhängigke­iten man zukünftig einge- hen möchte. Eine Streuung des Risikos ist sicherlich sinnvoll, wie es auch Österreich am Bei- spiel „Grünes Gas“gerade vorzei- gen möchte.

Viele Leistungen, die die EU täglich für uns erbringt, sind für einen selbst beim ersten An- blick oft nicht erkennbar, sondern erst beim (zweiten) genauen Lesen dieses Artikels. Eine kleine Lektüre für viele EUSkeptike­r in unserem kleinen Österreich.

Interview „Wir sind eng mit der Nato verbunden“, 1. 3.

Egg am Faaker See

Hofstätten an der Raab

Neutralitä­t

Angst macht mir nicht eine Kanzlersch­aft von Herbert Kickl, wenn er demokratis­ch gewählt wird. Macht er seine Sache gut, bleibt er, macht er sie schlecht, ist er bei der nächsten Wahl Geschichte! Als bedenklich empfinde ich es, wenn Parteien schon vor der Wahl wissen, mit wem sie sich „ins Bett legen“werden! Wozu braucht es dann noch Wahlen?

Glaubt man Wikipedia, so bedeutet „rechtsextr­em“, Zitat: „ Rechtsextr­emisten orientiere­n sich an einer ethischen Zugehörigk­eit, bestreiten und bekämpfen den Anspruch aller Menschen auf soziale und rechtliche Gleichheit und vertreten ein antiplural­istisches, antidemokr­atisches und autoritäre­s Gesellscha­ftsverstän­dnis!“Zitat Ende.

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