Gefährliche Flucht durch Tiefschnee
Nach Rettung eines Syrers (14) vor Kältetod: Wegen voller Lager in Slowenien wagen viele Flüchtlinge den Weg über die Karawanken.
ener Syrer (14), der am Sonntagnachmittag stark unterkühlt in einem Wald im Rosental gefunden wurde, war nicht der einzige Flüchtling, der am Wochenende über die Karawanken nach Kärnten gegangen ist. Am Bahnhof Rosenbach sind zwei weitere Flüchtlinge, junge Erwachsene, gefunden worden. Nach ersten Ermittlungen dürften sie gemeinsam mit dem 14-Jährigen unterwegs gewesen sein. Offenbar sind sie zu dritt in Slowenien aufgebrochen. Als den Burschen die Kraft verlassen hat, haben die beiden anderen ihn vermutlich zurückgelassen. Ein Wanderer hat den 14-Jährigen schließlich gefunden, die Einsatzkräfte alarmiert und dem Syrer das Leben gerettet.
JDer Flüchtlingsstrom nach Kärnten dürfte jetzt wieder größer werden. Dafür, so ein Polizist, der nicht namentlich genannt werden will, gibt es zwei Gründe: Zum einen die steigenden Temperaturen, die viele Flüchtlinge dazu verleiten, sich Richtung Österreich aufzumachen. Die andere Ursache ist in Slowenien zu finden. Das Flüchtlingslager in der Gemeinde Logatec ist übervoll, so ein Polizist: „Alle wollen von dort nur noch weg.“
Bereits zu Jahresende das slowenische Nachrichtenportal 24ur.com über die Situation in
Logatec berichtet: „Immer mehr Migranten, immer weniger Betten: Wo werden sie untergebracht?“, schrieb 24ur.com damals. Derzeit sind in dem Quartier 350 Flüchtlinge untergebracht, dreimal so viele wie vorgesehen, berichtet Nova24TV.
Und auch das größte Flüchtlingslager, jenes in Vič bei Ljubljana, ist mit 600 Flüchtlingen voll. Der Großteil der Migranten bleibt im Schnitt nicht mehr als fünf Tage in Slowenien, ehe sie nach Norden weiterziehen. Fast immer mit Schleppern.
Der 14-Jährige wurde in steilem Gelände geborgen