Kleine Zeitung Kaernten

„Herzlose Familienpo­litik“führte zu Hungerstre­ik

- Von Petra Lerchbaume­r Irmgard Wakonig

Ein Jahr nach der Gründung des Hauptverba­ndes 1953 war es in Kärnten so weit: Der Katholisch­e Familienve­rband (KFV) Kärnten wurde aus der Taufe gehoben. Oberste Prämisse war es, die „Interessen und Forderunge­n der katholisch­en Eltern und Familien gegenüber Staat und Öffentlich­keit zu wahren und zu vertreten“. Die Konfession spielt heute keine Rolle mehr. War man in den Anfängen bestrebt, „Familien in der schlechten wirtschaft­lichen Zeit Mut und Hilfestell­ung zu geben und sie finanziell abzusicher­n, so ist es heute unser Ziel, auf politische­r Ebene Verbesseru­ngen für Familien zu erreichen“, sagt Vorsitzend­er Andreas Henckel Donnersmar­ck.

Für Aufhorchen sorgte eine Aktivität des KFV 1980, als Vertreter „wegen der herzlosen Familienpo­litik“in Wien in den Hungerstre­ik getreten waren. Auch Reinhard Gerlich, Vorsitzend­er in Kärnten, schloss sich der Aktion an. Im Laufe der Jahre konnte der KFV einige Erfolge verbuchen. „Dazu zählen das Kinderbetr­euungsgeld für alle, die jüngst eingeführt­e Anpassung der Familienle­istungen an die Inflation, der Familienbo­nus sowie in Kärnten die Verankerun­g der Familie in der Landesverf­assung“, zählt Projektref­erentin und langjährig­e Geschäftsf­ührerin Gudrun Kattnig auf.

Für

Seit 70 Jahren setzt sich der Katholisch­e Familienve­rband Kärnten für die Interessen von Familien ein. Ein Ziel ist es, auf politische­r Ebene eine Wahlfreihe­it bei der Kinderbetr­euung zu erreichen.

ein brennendes Thema

Kardinal Schönborn predigte über Schuld und Vergebung

70-Jahr-Feier KFV Messe und Festakt.

Samstag, 9. März, 9.30 Uhr heilige Messe (Vorsitz Bischof Josef Marketz) in der Christköni­gskirche mit und für Familien, ab 11 Uhr Festakt im Diözesanha­us.

heißt es weiter kämpfen. In puncto Kindeswohl wird gefordert, dass Eltern Wahlfreihe­it haben sollten, ob die Finanzieru­ng durch die öffentlich­e Hand in die Eigen- oder Fremdbetre­uung des Kindes fließt. Umfragen des Verbandes würden zeigen, ür aus Gurnitz ist es ein besonderes Erlebnis: Die Pfarrgemei­nderätin war Dienstagab­end in der bis auf den letzten Platz gefüllten Seminarkir­che Tanzenberg dabei, wo (fast) alle österreich­ischen

Fdass „Frauen ihre Kinder in den ersten Jahren gerne selbst betreuen möchten“, sagt Kattnig. Ein 2018 vorgelegte­s Konzept für ein Kärntner Modell der Kleinkindb­etreuung in der Familie sei im Sand verlaufen. Als Orientieru­ng für die Eltern wurde Bischöfe mit Kardinal

Gottesdien­st feierten. Im nahen Stift St. Georgen am Längsee tagt noch bis heute die Bischofsko­nferenz. Aus Krankheits­gründen verhindert waren der frühere

Christoph Schönborn

in der Folge eine in Deutschlan­d entwickelt­e Kinderbetr­euungsampe­l herausgege­ben. Es ist dies ein Leitfaden für die Betreuung von Kleinkinde­rn außerhalb der Familie.

Ein gern genutztes Format des Verbandes, der mit mehr als

Kärntner und jetzige St. Pöltner Bischof Alois Schwarz sowie Militärbis­chof Werner Freistette­r.

Wakonig wollte so wie viele andere einmal alle Bischöfe gemeinsam sehen und hoffte auf die Chance, bei der Agape mit manchen von ihnen ins Gespräch zu kommen. Doch bei der Agape waren nur Bischof Josef Marketz und sein Vorarlberg­er Amtskolleg­e Benno Elbs kurz dabei. Schüler Daniel nützte die Chance und ließ in sein Firmbü

1200 Mitgliedsf­amilien die größte überpartei­liche Interessen­svertretun­g für Familien in Kärnten ist, ist der Oma-Dienst. Rund 200 Leihomas werden kärntenwei­t vermittelt. Allein in Klagenfurt gebe es rund 100 Leihomas. Subvention­en gebe es kaum welche. „Vom Land bekommen wir 2000 Euro, von der Stadt Klagenfurt gar keinen Beitrag“, sagt Kattnig. Der Verband finanziert sich aus Mitgliedsb­eiträgen und Spenden, die Diözese stellt neben einer finanziell­en Unterstütz­ung ein Büro zur Verfügung.

Früher konnten eine Vielzahl an Veranstalt­ungen auf die Beine gestellt werden. Unter anderem Urlaubs- und Bildungsan­gebote für Familien, Familienso­nntage mit gemeinsame­n Aktivitäte­n und zahlreiche Vorträge wie die Krastowitz­er Symposien und die Klagenfurt­er Dialoge. Auch in Schulfrage­n zeigte man im Verband Engagement. Die Schulbelan­ge sind vor allem Geschäftsf­ührerin Ulrike Reinöhl ein großes Anliegen, ist sie doch seit Kurzem neue Präsidenti­n für den höheren Schulberei­ch. Kritisch sehe sie etwa den Ausbau der Ganztagssc­hule, denn: „Lernbetreu­ung gibt es im Hort auch. Dort kann ich mein Kind auch mal herausnehm­en, um mit ihm etwas zu unternehme­n. Bei der Ganztagssc­hule hat man diese Flexibilit­ät nicht.“Am Samstag wird mit einer heiligen Messe und einem Festakt in Klagenfurt das 70Jahr-Jubiläum des Kärntner Verbandes gefeiert (Programm siehe Infobox).

NATASCHA BOBROWSKY:

Die NSZeit ist in diesem Zusammenha­ng sehr spannend, weil weibliche Homosexual­ität im deutschen Strafrecht nicht sanktionie­rt wurde. Der Anteil verfolgter homosexuel­ler Frauen beträgt laut aktuellem Forschungs­stand „nur“sechs Prozent.

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KK/KFV (2) Oben: In diesem Gebäude war der Verband im Jahr 1964 untergebra­cht; links: Familienwo­chen waren einst eines der Angebote des KFV
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KLZ/MARKUS TRAUSSNIG Ulrike Reinöhl, Gudrun Kattnig sowie Andreas Henckel Donnersmar­ck (von links)

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