Kleine Zeitung Kaernten

„Baufirmen-Skandal: Sind die Gesetze zu zahnlos?“

Leser können nicht nachvollzi­ehen, warum man jahrzehnte­lang nichts gegen illegale Absprachen von Baufirmen unternehme­n konnte.

- Egon Hofer, Ing. Walter Polesnik,

In Österreich konnte sich un- bemerkt ein gigantisch­es Baukartell bilden, das durch Preisabspr­achen den Wettbe- werb ausschalte­te. Die dazu notwendige Logistik muss wohl rie- sig gewesen sein. Für zusätzli- che Gewinne war wohl kein Auf- wand zu groß. Ausschreib­ungen waren das Papier nicht wert, auf dem die zuvor ausgemacht­en Preise standen. Man konnte schalten und walten, wie man wollte, man wurde reicher als reich! Wir Steuerzahl­er wurden ständig betrogen und zur Kasse gebeten. Es kam immer wieder zu Prozessen und zu Strafzahlu­ngen, aber alles nützte nichts, das Baukartell blieb weiterhin im Untergrund bestehen. Bußgelder von Hunderten Millionen Euro zahlten sie wohl womöglich aus der Portokasse.

Solange kein einziger Kon- zernboss Österreich­s wegen Be- trugs persönlich zur Verantwor- tung gezogen wird, werden die Betrügerei­en nicht aufhören. Persönlich­e Haftung ist für die- se Leute ein Fremdwort, sie blei- ben nach wie vor unantastba­r. Sind die derzeitige­n Gesetze zu zahnlos und zu wenig abschre- ckend? Nun klagen dieselben Bauträger über mangelnde Auf- träge durch die zuvor betro- gene öffentlich­e Hand und werden von vielen Seiten unter- stützt. Man hat keine Wahl!

Für alle Beteiligte­n gilt die Unschuldsv­ermutung.

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Illegale Preisabspr­achen sind die eine Seite der Medaille und gehören konsequent juris- tisch aufgearbei­tet. Damit ist aber das Problem Geldversch­wendung /Korruption bei öffentlich­en Aufträgen nicht aus der Welt. Wenn man bedenkt, dass viele öffentlich­e Baupro- jekte teilweise ein Mehrfaches von vergleichb­aren Projekten in der Privatwirt­schaft kosten, dann geht das nicht ohne entspreche­nde „Mitarbeit“auf der Vergabesei­te. Erst so ist Korruption möglich, denn da gehören beide Seiten dazu. Daher müssen auch die Vorgänge auf der Vergabesei­te mit gleicher Energie untersucht werden.

Die größte Gefährdung der Demokratie ist die Korruption, weit vor Links- oder Rechtsextr­emismus.

„Österreich­s Baufirmen droht rie- sige Klagswelle“, 2. 3.

Maria Saal

Neues Füllhorn

Rosegg

„Baumilliar­de soll Stillstand beenden“, 28. 2.

Und wieder greift die Regierung tief in ihr Füllhorn, um (fremdes) Geld unter das Volk zu bringen, indem sie eine Milliarde (!)

und deren Religionen. Gerade auch deshalb sehe ich die Kritik aus Sarajewo an die Adresse Österreich­s und Peter Handke als einen überzogene­n und auch undiplomat­ischen Akt. In einer Zeit, in welcher eine große Sehnsucht nach Frieden herrscht, müssen Worte und Gespräche statt Bomben und Waffengewa­lt neue Wege und Brücken zueinander schaffen.

Daher wäre es wünschensw­ert, dass das offizielle Österreich eine Begegnung zwischen Nobelpreis­träger Peter Handke und seinen Kritikern herbeiführ­en kann. Am besten in Sarajewo, wobei Janko Ferk ein guter Mediator wäre, um mit jedem Wort eine Brücke des Miteinande­rs zu bauen.

Gerhard Dörfler,

LH a. D., Himmelberg

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