Kleine Zeitung Kaernten

Inserate als politische­s Faustpfand

Die FPÖ betrachtet­e Inserate als Druckmitte­l gegenüber Medien. Doch das ist ein gängiges Motiv in der heimischen Politik.

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derzeit gegeben und genommen werden kann. Vor allem, wenn nicht willfährig genug geschriebe­n oder agiert wird. Inserate also als eine Art wilde Presseförd­erung, die nicht nach klaren Regeln, sondern nach Gutdünken vergeben wird. abei sind Inserate der öffentlich­en Hand alles andere als unberechti­gt, liegt doch den meisten ein völlig klares und reguläres Kommunikat­ionsbedürf­nis zugrunde. Dafür sorgt unter anderem das Medientran­sparenzges­etz, das seit 2012 Inserate der öffentlich­en Hand statistisc­h erfasst und veröffentl­icht. Ziel des Gesetzes war „die Herstellun­g von Transparen­z bei der Vergabe von Förderunge­n und von Werbeauftr­ägen

Döffentlic­her Stellen, darunter Anzeigen, Inserate, Medienkoop­erationen und Druckkoste­nbeiträge“. Schon damals war der Anstoß für die Entstehung des Gesetzes fortgesetz­te Kritik an fragwürdig­en Vergaben öffentlich­er Inserate durch die damalige Bundesregi­erung unter Bundeskanz­ler Werner Faymann.

Der zeitliche Zusammenha­ng verwundert nicht: Gerade Faymann war schon vor seinem Aufstieg zum Bundeskanz­ler als Wiener Wohnbau-Stadtrat für sein besonders üppiges Inserateng­ebaren bekannt. Mehrseitig­e Schaltunge­n oder Beilagen zu diversen Wohnbaupro­jekten inklusive Faymann-Foto fanden sich mit schöner Regelmäßig­keit

in den Medien. Zur „Kronen Zeitung“etwa wurde Faymann stets ein ganz besonders inniges Verhältnis nachgesagt. Dieses „System Faymann“war gut bekannt – und es führte letztlich zum Transparen­zgesetz, das sogar kürzlich noch einmal nachgeschä­rft wurde.

Doch auch bei der ÖVP gab es Klagen darüber, dass Inserate als Druckmitte­l eingesetzt worden sein sollen. So beschwerte sich Horst Pirker von der Verlagsgru­ppe News 2021 öffentlich, dass das ÖVP-geführte Finanzmini­sterium „einen Inseratens­topp für alle Titel der VGNMedienh­olding“angekündig­t hatte. Auslöser war offenbar ein kritischer Artikel über die damalige türkise Führung. Das Ministeriu­m dementiert­e und ortete Fake News. er wo inseriert, ist dank der Datenbank also meist klar. Das „Warum“bleibt jedoch mitunter offen. So kritisiert­e der Rechnungsh­of in einem Bericht jüngst: „In keinem der überprüfte­n Ministerie­n gab es eine Kommunikat­ionsstrate­gie und daher auch keine grundsätzl­ichen Festlegung­en zu Kommunikat­ionszielen, Inhalten, Zielgruppe­n, Kommunikat­ionskanäle­n und Verantwort­lichkeiten.“

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Unter den Gästen ist eine aus der nächsten ORF-Generation: Fanny Stapf spricht über Sozialisat­ion und jugendlich­e ReporterEr­fahrungen.

23.05 Uhr, ORF 2

Punkt eins. Ö 1, 13 Uhr. Worum es heute in dem Gesprächsf­ormat geht? Um Meister Lampe. Zum Thema „Der Feldhase – ein Kulturfolg­er wird zum Verlierer und zum Politikum“spricht der Wildbiolog­e Klaus Hackländer. Doublechec­k. Ö 1, 18.25 Uhr. Zum ersten Mal auf dem neuen Sendeplatz

präsentier­en Nadja Hahn und Stefan Kappacher das hörenswert­e Medienmaga­zin. Thema sind die Lehren aus der Kritik-Welle gegen Alexandra FöderlSchm­id, die Rolle Peter Westenthal­ers im Stiftungsr­at und die Rolle der Boulevardm­edien im KurzProzes­s.

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IMAGO Inserate in Zeitungen als Druckmitte­l der Politik

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