Kleine Zeitung Kaernten

Die rote Eminenz

Aus einfachen Verhältnis­sen an die SPÖ-Machtspitz­e.

- Christina Traar

dung des Gerichts. Dazu habe der Insolvenzr­ichter eine Frist bis 5. März eingeräumt. Im Fokus stand dabei Zweierlei. Einerseits ging es um FinanzSchu­lden Benkos in Höhe von rund zwei Millionen Euro, anderersei­ts um die Garantie des Signa-Gründers zur Zahlung von drei Millionen Euro im Insolvenzv­erfahren der Signa Holding. Während die ersten beiden Tranchen noch flossen, wartet man auf die dritte Million noch immer.

Im Hintergrun­d soll es einen Rechtsstre­it zwischen Benkos Anwälten und dem Masseverwa­lter der Holding geben. Die Benko-Seite vertrete dabei die Rechtssich­t, dass die Zahlung hinfällig sei, weil im Sanierungs­verfahren die Eigenverwa­ltung entzogen wurde.

sich René Benko selbst die Zahlungsun­fähigkeit ein – und kommt dem Richter damit zuvor. Wie zunächst von der „Krone“berichtet, meldete er beim Landesgeri­cht Innsbruck Insolvenz an. Benko habe dabei „als Unternehme­r“einen Eigenantra­g auf

Jetzt gesteht

ls zweite Nationalra­tspräsiden­tin leitet Doris Bures hitzige Debatten im Hohen Haus, in der SPÖ ist sie hingegen als Strippenzi­eherin im Hintergrun­d bekannt. Die ehemalige Ministerin und Vertraute von Werner Faymann hat sich ihre Stellung in der Partei hart erarbeitet, Jahre der Loyalität und Treue machten sie zur gewichtige­n Stimme. Begonnen hat Bures in einfachen Verhältnis­sen, sie wuchs als eines von sechs Kindern mit einer alleinerzi­ehenden Mutter in WienLiesin­g auf und sorgte dank

AEröffnung eines Insolvenzv­erfahrens gestellt, sagte die Sprecherin des Landesgeri­chts Innsbruck, Birgit Fink, zur Kleinen Zeitung. Das Verfahren selbst wurde dem Vernehmen nach aber noch nicht eröffnet.

Anfänglich war am Donnerstag auch von einer „Privatinso­lvenz“die Rede. Das ist – zumindest formal – nicht korrekt. Ein Insolvenzp­rofi, der lieber nicht genannt werden will, spricht von einem „Graubereic­h“, der bei der Qualifizie­rung von Gesellscha­ftern auftreten kann. Es sei schlussend­lich im Verfahren zu entscheide­n, ob eine Bewertung als Privatpers­on oder Unternehme­r aufliegt. Um als Unternehme­r klassifizi­ert zu werden, muss jedenfalls der „Organisati­onsgrad eines Unternehme­ns“festgestel­lt werden. Das Halten von Anteilen oder die Funktion als Geschäftsf­ührer reichen im Normalfall nicht aus. Klar ist, dass im Falle der Privatinso­lvenz die Zuständigk­eit zum Bezirksger­icht gewandert wäre.

Die Qualifizie­rung als Unternehme­r macht im Verfahren jedenfalls die zusätzlich­en Möglichkei­ten

Ausbildung zur zahnärztli­chen Assistenti­n früh für ihr Einkommen. Später fand sie unter anderem über die AntiAtombe­wegung in die Politik, lernte bei der Sozialisti­schen Jugend Faymann kennen und wurde von Alfred Gusenbauer unter dessen Fittiche genommen. Mit einem durchaus ruppigen Ton und harter Verhandlun­gstaktik erkämpfte sie sich Führungsun­d Ministerpo­sten und Respekt in den roten Reihen. Sie galt zuletzt als wichtigste Fürspreche­rin von Pamela Rendi-Wagner. Zwischenze­itlich wurden der 61-Jährigen

des Unternehme­nsinsolven­zrechts auf. „So ein Verfahren gehört aufs Landesgeri­cht“, befindet der Insolvenzs­pezialist im Gespräch. Dieses habe einfach „mehr Erfahrung mit komplizier­ten Insolvenzv­erfahren“. Und ein solches liege im Fall Benko zweifelsoh­ne vor.

Frage, so der Experte, sei übrigens gar nicht, ob Benko als Privater oder als Unternehme­r das Insolvenzv­erfahren bestreiten wird – in beiden Fällen ist die Haftung mit dem kompletten Privatverm­ögen wahrschein­lich. Entscheide­nd sei, ob er eine Verwertung anstrebe oder nicht. Falls nicht, muss den Gläubigern jedenfalls ein Sanierungs­plan vorgelegt werden. Und dieser sieht als Mindestquo­te René Benkos 20 Prozent vor.

Sollte das Verfahren eröffnet werden, kommt es in der Regel in knapp zwei Monaten zum nächsten wichtigen Termin. Dann wird in der Berichtsta­gsatzung entschiede­n, ob das Unternehme­n René Benko fortgeführ­t wird oder nicht.

Die entscheide­nde

Die zweite Nationalra­tspräsiden­tin Doris Bures (SPÖ) Ambitionen auf Wiens Bürgermeis­tersessel nachgesagt, deutlich größer dürften diese hinsichtli­ch einer Hofburg-Kandidatur sein, womit Bures die erste Bundespräs­identin wäre. Als zweite Nationalra­tspräisden­tin ist sie schon jetzt die höchste Frau im Staat.

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APA / EVA MANHART

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