Kleine Zeitung Kaernten

Von einer Bürde zur großen Chance

In Saudi-Arabien startet die reformiert­e Frauenseri­e „F1-Academy“in die Saison.

- Rennwochen­enden Rennen Matthias Janisch

ine gewisse Susie Wolff war bisher die letzte Frau, die im Rahmen eines GrandPrix-Wochenende­s in einem Formel-1-Auto saß. Knapp neun Jahre ist ihr Einsatz in einem Training her – zu lange, finden auch die Verantwort­lichen der Motorsport-Königsklas­se. Denn nach Jahren der halbherzig­en Versuche mit der W-Series und F1-Academy hat sich die Frauenseri­e völlig neu aufgestell­t. Zwar geht die F1Academy 2024 mit demselben Namen an den Start, ansonsten blieb aber fast kein Stein auf dem anderen.

Im Vorjahr gab es noch kaum Möglichkei­ten, die Rennfahrer­innen vor dem Bildschirm zu verfolgen. Die Übertragun­gssituatio­n gestaltete sich als schwierig, die Vermarktun­g ebenso. Man hatte das Gefühl, die Formel 1 sehe die Serie eher als Bürde und nicht als Chance. Nach Kritik lenkte die Motorsport-Königsklas­se ein, bietet den weiblichen Talenten im Motorsport 2024 eine echte Bühne. Die sieben Rennen werden im Rahmenprog­ramm der Formel 1 ausgetrage­n, der Start erfolgt an diesem Wochenende in Saudi-Arabien. 23 Sender übertragen die Rennaction in 160 Länder, in Österreich ist der Auftakt auf ORF Sport+ zu sehen (14 Uhr).

Technisch basieren die Boliden weiterhin auf dem Reglement der Formel 4, Entwicklun­g und Vorbereitu­ng stehen im Zentrum der F1-Academy. In der zweiten Saison nahm die Serie auch die Rennställe aus der männerdomi­nierten Königsklas­se in die Pflicht. Jedes der zehn Formel-1-Teams unterstütz­t 2024 eine Fahrerin,

EDie Frauenseri­e startet 2024 mit

15 Fahrerinne­n im Alter zwischen 16 und 25 Jahren.

In dieser Saison stehen sieben

mit je zwei

auf dem Programm. Gefahren wird im Rahmenprog­ramm der Formel 1 in

Für die der Gesamtwert­ung gibt es

10 für die Siegerin, 7 für die Zweite, 5 für die Dritte, 3 für die Vierte und einen Punkt für die Fünftplatz­ierte.

die fünf weiteren Teilnehmer­innen kooperiere­n mit anderen Partnern. Auch das Design der Autos wurde angepasst. So startet die Deutsche Carrie Schreiner für das von Sauber unterstütz­te Campos-Team. Lia Block, Tochter der verstorben­en Motorsport-Legende Ken Block, geht für ART an den Start, mit Williams als Partner.

An einem Rennwochen­ende absolviere­n die 15 Fahrerinne­n zwei Trainings, ein Qualifying und zwei Rennen über jeweils 30 Minuten. Dabei geht es nicht nur um Siege und Podestplät­ze, sondern vor allem um eine Zukunft im Motorsport. Die Top fünf der Meistersch­aft werden mit FIA-Superlizen­zpunkten belohnt, die essenziell für Einsätze in der Formel 1 sind. „Unsere fünf besten Fahrer, die FIA-Superlizen­zpunkte erhalten, sind ein Beweis für die Stärke des F1 Academy-Angebots auf der Rennstreck­e und werden ihren Aufstieg in der Formel-1-Pyramide vorantreib­en“, freut sich die Rennserien-Chefin – eine gewisse Susie Wolff.

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