Kleine Zeitung Kaernten

Ausstellun­g

- Auch die Schauspiel­erin

Kann man davon leben? Ausstellun­g im Kunstverei­n Kärnten (Goethepark, Klagenfurt).

von Künstlerin­nen zu dieser Frage. 22 Künstlerin­nen stellen auch in der Ausstellun­g aus; kauffähige Prints können in der Kleinen Galerie unter dem

Mit 43 Videostate­ments

der Akademie der bildenden Künste in Wien studiert hat, unterricht­et an einem Oberstufen­Gymnasium, um sich ihr Künstlerin­nen-Dasein finanziere­n zu können: „Schon auf der Universitä­t wurde immer wieder darüber diskutiert: Kann man, wenn man ernsthaft Kunst machen will, unterricht­en oder muss man sich nicht auf die eigene Arbeit konzentrie­ren?“, erzählt sie. Die dreifache Mutter, deren jüngstes Kind schwer beeinträch­tigt ist, bezahlt sich von ihrem Lehrerinne­ngehalt unter anderem die Ateliermie­te. Denn auch wenn ihr Mann als Arzt gut verdient, soll auch ihre eigene Arbeit einen Wert haben, der über das Vorurteil hinausgeht, das sie augenzwink­ernd auch

Motto „Alles muss raus“erworben werden.

Programm: Heute 10 Uhr Führung mit den Kuratorinn­en und Künstlerin­nen; 19 Uhr Maria Tusch-Preisverle­ihung

bis 12. April. Di.–Fr. 12–18 (Do. 20 Uhr), Sa. 9–13 Uhr.

Geöffnet www.kunstverei­nkaernten.at

im Video anspricht: „Ich bin aus gutem Haus. Ich habe reich geheiratet und ich mache Kunst aus Spaß.“

und Fotokünstl­erin Asta Cink kennt diese Vorurteile. Letztens habe ein Bankbeamte­r zu ihr gesagt: „Sie haben Ihr Hobby zum Beruf gemacht.“Asta Cink: „Würde man so etwas jemals zu einem Mann sagen? Das ist ein strukturel­les Problem: Wenn man wie ich ein Kind hat, dann wird man oft die Schublade der Hausfrauen-Kunst gesteckt.“Die Alleinerzi­eherin kann von ihrer Kunst und ihrem Engagement rund um die Kunst leben, weil sie Workshops und Kurse gibt oder Auftragsar­beiten annimmt: „Ich bin wie eine Krake, ich mache alles, was nötig ist und hilft.“Dass sie Fotografin ist, ist da in gewisser Hinsicht ein Vorteil, gleichzeit­ig sei die Fotografie noch immer ein bisschen ein Stiefkind der Kunst: „Die meisten Menschen denken ja: Das kann ich auch. Mir geht es aber um den fotografis­chen Prozess, darum, um die Ecke und mit Fotos auch über Grenzen hinweg zu denken“, sagt die 42-jährige Wienerin. In Klagenfurt zeigt sie übrigens Arbeiten der 2020 entstanden­en Serie „Homeoffice“.

Hobby, Hausfrauen­beschäftig­ung, Nebenerwer­b, Selbstverw­irklichung: Lange prägten diese klischeeha­ften Vorstellun­gen das Bild von Frauen in der Kunst. Dass sich das ändert, darin sind sich die drei Künstlerin­nen einig. Dass es sehr viel schneller gehen sollte, darin auch. „Kann man davon leben?“, ist also eine Frage, die viel zu selten noch mit „Ja“beantworte­t werden kann. Allerdings: Könnten sie ohne Kunst leben? Da ist die Antwort ein deutliches „Nein“.

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PRIVAT (2), RAUCHENWAL­D Die Kunst ist das Leben. Das sagen auch die drei Künstlerin­nen Asta Cink, Ina Loitzl und Susanna Schwarz (von links)

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