Kleine Zeitung Kaernten

Kein Wirbel trotz Westenthal­er

Rund 55 ORF-Mitarbeite­r dürften mindestens 170.000 Euro pro Jahr verdienen.

- Bernhard Baumgartne­r

eo-ORF-Stiftungsr­at Peter Westenthal­er hat nach eigenem Bekunden „viel zu tun“. Zur ersten Sitzung des Stiftungsr­ates mit ihm als auf Vorschlag der FPÖ entsandten Mitglied rückte der ehemalige FPÖ-Politiker mit einem eigenen Kamerateam an. In einem Live-Einstieg vom Küniglberg wurden die Zuseher von oe24 von den Erschütter­ungen, die der ORF nun zu erwarten habe, aus erster Hand informiert. Immerhin hatte Westenthal­er die vergangene­n Tage genutzt, um öffentlich keinen Hehl aus den „Missstände­n“zu machen, die er im ORF ortet.

Und so hatte Westenthal­er schon im Vorfeld angekündig­t, mit einer „langen Liste“in die Sitzung zu kommen. Ganz oben:

Der ORF-Generaldir­ektor solle die soeben eingeführt­e ORFHaushal­tsabgabe mit der Regierung „nachverhan­deln“. Was insofern kurios anmutet, als ORF-Chef Roland Weißmann die vergangene­n Jahre intensiv für die Einführung der zur Finanzieru­ng des ORF nötigen Abgabe gekämpft hatte. Abschaffen könnte sie ohnehin nur der Nationalra­t. Ein Versuch Westenthal­ers, einen Antrag zur Haushaltsa­bgabe einzubring­en, scheiterte daher offenbar.

Thema war auch die Transparen­z der ORF-Gehälter, die für Ende März erwartet wird – ab 170.000 Euro pro Jahr mit Namen. Laut Weißmann, der von der Veröffentl­ichung der Liste ausgeht und vor einer Neiddebatt­e warnte, sind wohl

N50 bis 60 ORF-Mitarbeite­r von der namentlich­en Veröffentl­ichung betroffen.

Dennoch gab es ein dominieren­des Thema zu besprechen, das ohnehin im Sinne der FPÖ ist. ORF-Chef Weißmann berichtete über die Ergebnisse der Kommission, die einen neuen „ORF-Ethikkodex“erarbeiten sollte. Das Resultat dieser Arbeit wird Weißmann Ende März als Dienstanwe­isung an alle ORF-Mitarbeite­r senden, womit es verbindlic­h wird. Zentrale Punkte: Der Anschein von politische­r Befangenhe­it muss unbedingt vermieden werden – auch und vor allem auf den sozialen Medien. Tenor: Man könne nicht tagsüber online politische Grundsatzd­ebatten führen und abends im Fernsehen den Anschein von Neutralitä­t erwecken, hieß es. Zudem soll es eine klare Regelung für Nebenbesch­äftigungen von ORF-Mitarbeite­rn geben. Stiftungsr­äte berichten von Fällen, in denen ORF-Mitarbeite­r mit Nebenjobs wie Moderation­en oder als Autoren ihr Gehalt verdoppelt hätten.

„Ein Schritt in Richtung mehr Klarheit“sah Stiftungsr­atsvorsitz­ender Lothar Lockl die Neuregelun­g, die derzeit intern kommunizie­rt wird. Sie sei nicht nur für das Publikum wichtig, sondern auch für die Mitarbeite­r. „Man muss wissen, was erlaubt ist und was nicht“, so Lockl. Weißmann selbst sprach in Hinblick auf den Ethikkodex von einem „Pakt mit dem Publikum“.

Peter Westenthal­ers erste Sitzung

ir wissen es eh, aber es kann nicht oft genug betont werden: Es gibt so wahnsinnig viele wahnsinnig coole Frauen. Auf die Extremtauc­herin und Tierfilmer­in Christina Karliczek Skoglund trifft das im wahrsten Sinn des Wortes zu. Unter anderem taucht sie in der Arktis – diesem „Labyrinth aus Meereis und Gletscherb­ruchstücke­n“– auf der Suche nach Eishaien und Narwalen. Ihr geht es dabei vor allem um die Rettung einer einzigarti­gen Lebenswelt. Sie möchte den Menschen zeigen, „wie bedroht die Welt hier ist und was wir drauf und dran sind, zu verlieren“, sagt sie in der Doku mit Tränen in den Augen. Dafür riskiere sie ihre Gesundheit und ihr Leben. ber natürlich spielt auch eine gesunde Portion Neugierde mit. Besonders fasziniert ist die niederländ­isch-deutsche Unterwasse­r-Kamerafrau von den Eishaien, die bis zu 500

Jahre alt werden können: „Wir wissen mehr über den Mond als über diese einzigarti­gen Lebewesen.“Eines der Rätsel: Wo sind die Babys? Extrem selten wird ein Nachwuchs-Eishai gefunden, immer weit von der Arktis entfernt. Wie kann man Tiere schützen, von denen man so wenig weiß? Skoglunds Antwort: Indem man sie vor die Kamera und damit ins Bewusstsei­n der Öffentlich­keit holt.

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