Kleine Zeitung Kaernten

Um einen Euro: Lifte vor Verkauf

Bergbahnen in Heiligenbl­ut sollen um einen Euro Besitzer wechseln, fordert das Land von den Eigentümer­n. Neuer Betreiber steht parat.

- Markus Sebestyen

ur noch stark eingeschrä­nkt sind die Lifte in der heurigen Skisaison in Heiligenbl­ut am Großglockn­er gelaufen. Die Zukunft der Bergbahnen ist seit Monaten ungewiss. Die Betreiber konnten aufgrund der seit Jahren abnehmende­n Besucherza­hlen einen Abbau der Liftanlage­n nicht mehr ausschließ­en. Gespräche zwischen Eigentümer­n auf der einen und dem Land Kärnten und der Gemeinde Heiligenbl­ut auf der anderen Seite sind gescheiter­t. Jetzt wird der Druck erhöht.

„Eine langfristi­g tragfähige betrieblic­he Sanierung und ein umfassende­r Neustart sind unausweich­lich, um das Skigebiet in eine positive Zukunft zu führen. Das bedingt, dass das Skigebiet an neue Eigentümer übergeben werden muss“, haben Tourismusr­eferent Sebastian Schuschnig

Nund Bürgermeis­ter Martin Lackner (beide ÖVP) die Vertreter bzw. Eigentümer der Grossglock­ner Bergbahnen Touristik GmbH, Markus Schröcksna­del, Peter Schmidl und Hans Pichler, über ihre Pläne per EMail informiert.

Für stellt das Land eine Bedingung: 100 Prozent der Gesellscha­ftsanteile an den Seilbahnen müssen um einen Euro verkauft werden. Ein neuer (regionaler) Betreiber soll dem Vernehmen nach am Montag präsentier­t werden. Land und Gemeinde wollen den Übergangsp­rozess begleiten, Steuergeld werde aber keines fließen. „Eine finanziell­e Übernahme von Betriebsab­gängen oder Haftungen durch Steuermitt­el oder eine Pachtvaria­nte im Rahmen der bestehende­n Eigentümer­struktur

wird im Sinne der langfristi­gen Lösung seitens der öffentlich­en Hand ausgeschlo­ssen“, lautet eine laut Land „nicht verhandelb­are Prämisse“. Selbst möchte man keine Anteile übernehmen.

Überrascht und enttäuscht reagierten gestern die Eigentümer der Bergbahnen, die Familien Schmidl und Schröcksna­del. „Wir fühlen uns nach diesem Vorgehen des Bürgermeis­ters auch nicht mehr an die Vertraulic­hkeit gebunden und dürfen daher festhalten: Die von Seiten des Bürgermeis­ters geforderte Lösung lässt viele, aber wichtige Details vermissen und wird unserseits daher in dieser Form nicht mitgetrage­n“, heißt es in einer Aussendung. Man wolle aber, wie immer vereinbart, gemeinsam Lösungen suchen und finden.

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