Kleine Zeitung Kaernten

Zur Person

- Katharina Mückstein, „Tatort: Dein Verlust“,

geboren 1982 in Wien, ist Drehbuchau­torin, Regisseuri­n, Produzenti­n.

Sie studierte Philosophi­e und Gender Studies, danach Regie an der Filmakadem­ie.

Filme: u. a. „Talea“(2013), „L‘Animale“(2018), „Feminism WTF“(2023)

morgen 20.15 Uhr, ORF 2/ARD

Schwer durchzubox­en?

Als ich eingestieg­en bin, kam die Nachricht, dass Christina schwanger ist und sie beim Dreh kurz vor dem Mutterschu­tz sein wird. Kurz fragten sich alle: Ist das jetzt ein Problem? Wir haben uns angeschaut und festgestel­lt: Ist kein Problem; wenn sie drehen möchte und fit ist. Schwangers­chaft wird oft problemati­siert, dem könnte man langsam ein Ende setzen.

müsste man bei Schutzkonz­epten an Filmsets verbessern?

Wir brauchen Maßnahmenp­akete, die von Expertinne­n und Experten erarbeitet wurden. Opferschut­z ist nicht etwas, das sich die Branche selbst ausdenken kann. Die Branche ist ja das Problem! Von politische­r Seite braucht es Geld für konkrete Stellen. In der Filmindust­rie liegt oft viel Macht bei einzelnen Personen. Es braucht Kontrolle von Macht, weil viele – vor allem Männer – damit nicht gut umgehen. Als Regisseuri­n bin ich auch oft schockiert davon,

Komme ich als Regisseuri­n in ein fremdes Team, werde ich als Königin behandelt. Es herrscht eine bestimmte Art von Unterwürfi­gkeit. Noch bevor ich gezeigt habe, dass ich meine Arbeit kann, habe ich schon die Macht. Diese bleibt unkontroll­iert. Wird eine Person erhöht, ist sie schwerer zu kritisiere­n

Wie könnte so eine Machtkontr­olle aussehen?

Eine gute Maßnahme wäre zum Beispiel, dass mein Team einmal pro Woche anonym sagt, wie es ihm geht und ob sich Führungspe­rsonen korrekt verhalten. So eine Art Qualitätsm­anagement; anonym befragt. Man würde jenen entgegenko­mmen, die vielleicht Probleme haben oder etwas Schwierige­s erleben.

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