ÖVP erlebte in Salzburg desaströses Ergebnis
Warum die ÖVP in Salzburg eine Bruchlandung hinlegte und was das Ergebnis für den Bund bedeutet. Wer hat bessere Chan2cen in der Stichwahl? Was bedeutet das für den Bund?
Zweifellos ist Bernhard Auinger Favorit für die Stichwahl am 24. März. Dass die bürgerlichen Stimmen im zweiten Urnengang im Zweifel an den SPÖ-Kandidaten gehen werden, ist naheliegend, allerdings nicht ausgemacht. Bei dieser Auswahl könnten viele Bürger- liche auch gar nicht wählen gehen. FPÖ-Kandidat Paul Dürnberger hatte im Vorfeld die dürftigen Umfragen der Blauen auch damit erklärt, dass die KPÖ in Salzburg erfolgreich Proteststimmen sam- meln und beide Parteien teilweise im selben Teich fischen würden. Sogar Christoph Ferch, Villenbesitzer an der Salzach und Kandidat der konservativen Liste Salz, sprach zuletzt in höchsten Tönen von Dankl – bei allem inhaltlichen Dissens – und bezeichnete ihn wörtlich als „Freund“.
Nicht nur. Die Direktwahl für das Bürgermeisteramt ermöglichte es den Wählerinnen und Wählern, ihre Stimmen zu teilen. Das haben zwar einige gemacht, denn Dankl erhielt in der Direktwahl etwas mehr Stimmen als seine Partei im Gemeinderat, aber groß war die Differenz nicht. Das lässt den Schluss zu, dass die Ambivalenz der Wähler hinsichtlich der KPÖ nicht sehr groß war, sonst hätte der Unterschied zwischen Partei und Kandidat größer sein müssen. Dankl punktete mit dem Wohn-Thema, das in Salzburg beherrschend war.
Ergebnisse von Kommunalwahlen lassen sich nicht so einfach auf die Bundesebene umlegen. Doch es gab zwei Auffälligkeiten, die – bei aller Vorsicht – auch über Salzburg hinaus relevant sein könnten. Erstens, die Warnungen der ÖVP vor Dankl – auf Plakaten sah man hier „Enteignungen“heraufdräuen – fielen offenkundig nicht auf fruchtbaren Boden. Allzu drastische Zuschreibungen, die lediglich von politischen Gegnern, nicht aber von potenziellen Wählern geteilt werden, könnten daher die KPÖ-Wählerinnen und -Wähler mobilisiert haben, weil sie als ungebührliche Angriffe empfunden wurden. Auf bundespolitischer Ebene betrifft dies die FPÖ, vor der so gut wie alle