„Nachhaltigkeit ist gekommen, um zu bleiben“
Immer mehr Kärntner Unternehmen betreffen die EU-Vorgaben zu Nachhaltigkeit. Manche sind dafür gut gerüstet, wie die Goerner Group, Wietersdorfer und der Klagenfurter Friseur Haarisma.
er Begriff Nachhaltigkeit ist strapaziert. Viele Jahre war er nicht viel mehr als ein schönes Etikett. Doch der europäischen Green Deal und das damit einhergehende Regelwerk bringen Bewegung in das Thema. Die Zahl der Unternehmen, die ergänzend zur Finanzberichterstattung auch einen Bericht zur Nachhaltigkeit erstellen müssen, wird in den nächsten Jahren aufgrund einer EU-Richtlinie stark steigen. „Bisher unterlagen österreichweit rund 200 große Betriebe der Berichterstattungspflicht zur Nachhaltigkeit“, sagt Verena Ogris von der Wirtschaftskammer Kärnten. In einem ersten Schritt wird nun die Zahl auf etwa 2000 in Österreich, davon 80 in Kärnten, steigen. Betroffen sind Betriebe ab 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 50 Millionen Euro Nettoumsatz im Jahr oder 25 Millionen Euro Bilanzsumme. Ab 2026 werden auch kleine und mittelständische Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte vorlegen müssen.
DNoch ein bisschen Zeit, könnte man meinen. Doch dazu sagt Ogris: „Wenn ein Tischler ein Unternehmen
wie Infineon, das berichtspflichtig ist, beliefert, muss er die Daten zum Energiebedarf bei der Herstellung, Lieferketten und Logistik bereitstellen können.“Investitionen könnten im schlimmsten Fall scheitern, weil Banken aufgrund der Taxonomieverordnung für ein Projekt keinen Kredit
gewähren. Denn durch diese werden Finanzströme in der EU in wirtschaftliche Investitionen gelenkt, die den ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance – also Umwelt, Soziales und Wirtschaften) entsprechen. Dazu sagt Gert Spanz, Vorstand der RLB Kärnten: „Ich glaube, dass der Governance-Bereich
unterschätzt wird. Über das Geschäftsmodell und die Unternehmenspolitik hat man viele Steuerungsmöglichkeiten und die Chance, Nachhaltigkeit in das gesamte Unternehmen zu bringen und so den größtmöglichen Effekt zu erzielen.“Aktuell ortet Jutta Steinkellner, Leiterin des WK-Servicezentrums, bei
vielen Betrieben noch Aufholbedarf, deshalb lädt die WK am Donnerstag, 14. März, zum Nachhaltigkeitstag. Einige Firmen seien aber auch auf einem guten Weg. Wie Elisabeth Goerner von der Goerner Group, die betont: „Nachhaltigkeit ist kein Trend. Nachhaltigkeit ist gekommen, um zu bleiben.“
kürzlich diese vom Biber bearbeiteten Bäume.