Kleine Zeitung Kaernten

Autistin kämpft für ihren Traumjob

Anastasia Winter findet als Autistin keinen Anschluss ins Berufslebe­n. Ausbildung zur Kindergart­enhelferin in Kärnten nicht möglich. In anderen Bundesländ­ern schon.

- Von Markus Sebestyen

Schon seit mehr als einem Jahr kämpft Anastasia Winter um ihre berufliche Zukunft: Eine Lehrstelle finden, eine Ausbildung machen, am Arbeitsleb­en teilnehmen, wie jeder andere auch, das will die 17Jährige. Übrig geblieben sind unzählige Absagen. Wenn sich die Klagenfurt­erin bereits in der Bewerbung als Autistin „geoutet“hatte, gab es meistens nicht einmal mehr eine Reaktion. Die Bewerbunge­n wurden häufig einfach ignoriert.

Nach einem Praktikum in einem Kindergart­en stand der Wunschberu­f Kindergart­enhelferin fest. Doch auch das ist nicht so einfach möglich. „Wegen meiner Einschränk­ungen kann ich die übliche Ausbildung zur Elementarp­ädagogin an der Bafep nicht machen“, bedauert die Klagenfurt­erin. In Mathematik habe sie ihre Schwierigk­eiten und einen erhöhten Förderbeda­rf.

Kurs, der zum Beispiel von Wifi oder AMS angeboten wird, sollte die Lösung sein. Doch auch daraus wurde nichts. „Nur in Kärnten ist dafür zusätzlich eine abgeschlos­sene Ausbildung oder der Abschluss an einer höheren Schule notwendig. Das heißt, ich müsste einen Beruf erlernen, der nichts mit meinem Traumberuf zu tun hat, um Kindergart­enhelferin werden zu können“, sagt Winter, die die Mittelschu­le und ein Jahr am Polytechni­kum absolviert hat. Jetzt hat sie sich mit einem Brief, der ihre Situation schildert, auch an Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen gewendet.

Im Dezember wird Winter 18

Ein mehrmonati­ger

Jahre alt und könnte also mit dem Kurs beginnen. Die Familie geht derzeit davon aus, dass sie ihn am ehesten in der Steiermark absolviere­n wird. „Für mich ist das einfach paradox. Hier geht es um einen jungen Menschen, der mit einem nicht leichten Schicksal belastet ist“, ärgert sich ihr Großvater Heinz Schnabl vor allem darüber, dass Kärnten strengere Regeln als Restösterr­eich hat. Gerade Ausbildung und Berufslebe­n seien entscheide­nd für die gesellscha­ftliche Teilhabe beeinträch­tigter Menschen. „Inklusion ist weitaus mehr als ein Behinderte­r, der auf den Opernball darf“, wird Schnabl deutlich.

Beim Land Kärnten ist dieser

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