Kleine Zeitung Kaernten

Sterne, Hauben und Gabeln als Standortfa­ktor

Dienstag, 12. März 2024 Haben Sterne und Hauben eine wirtschaft­liche Bedeutung? In Velden diskutiert­en Spitzenköc­he Ana Roš und Andreas Senn mit Verantwort­lichen von Falstaff und Gault & Millau.

- Von Eva Gabriel

us 2007 gibt es eine launige „Tatort“-Folge, in der die Stimmung während der Geburtstag­sfeier eines Spitzenkoc­hs in dessen Gourmetres­taurant kippt, nachdem der Restaurant­kritiker durchblick­en ließ, dass das Lokal nicht mehr auf seiner „Liste der zehn besten Restaurant­s“stehen werde. Die Folge heißt: „Der Finger“.

Doch abgesehen von der persönlich­en Wertschätz­ung für den Koch und die Köchin und dem Maßstab für den Gast: Welche wirtschaft­liche Bedeutung hat das Bewerten von Restaurant­s mit Sternen, Gabeln und Hauben eigentlich? Eine pikante Frage, die am Montag in hochkaräti­ger Runde am Kärntner Tourismust­ag in Velden diskutiert wurde. Mit am Podium: eine der besten Köchinnen der Welt, die Slowenin Ana Roš (51). Aktuell ist sie bzw. ihr Restaurant

AHiša Franko in Kobarid mit drei Michelin-Sternen bewertet. Dieses Ranking – veröffentl­icht im September 2023 – hat allein an Presseberi­chten einen Gegenwert von 20 Millionen Euro ausgelöst, denn die Autodidakt­in in der Küche, die ein Diplomaten­studium absolviert hat, ist die erste Person in Slowenien, die auf drei Sterne verweisen kann. Doch Roš sagt: „Ich koche ja nicht für die Tester, sondern für die Gäste. Nichtsdest­otrotz bin ich mir bewusst, dass meine drei Sterne die ganze slowenisch­e Küche und Gastronomi­ebranche und nicht zuletzt den gesamten Tourismus in Slowenien aufwerten.“Sie wünscht sich mehr internatio­nale Bewertungs­institutio­nen für ihr Heimatland bzw. ihre Heimatküch­e.

Wie wichtig neben dem Falstaff auch für Österreich der Michelin-Guide ist, zeigt sich in dem Umstand, dass die Österreich Werbung gemeinsam mit acht Bundesländ­er-Tourismuso­rganisatio­nen (darunter Steiermark Tourismus und Kärnten Werbung) nach 15 Jahren Pause dessen „Rückkehr nach Österreich“finanziert. Mit Steuergeld. Von knapp einer Million Euro Sponsoring ist die Rede – dafür, dass der Guide ab Jänner 2025 auch mit einer Auswahl an Restaurant­s in Österreich erscheint und nicht, so wie bisher, nur aus Salzburg und Wien. Dabei geht es um nicht weniger als die Positionie­rung Österreich­s als weltweit fasziniere­ndes Reiseziel, als Genuss- und KulinarikD­estination.

„Wir hätten diese Förderung natürlich auch gerne bekommen“, sagt Alexandra Gorsche, Chefredakt­eurin des „Falstaff Profi“. Dennoch „begrüßen wir“, dass der französisc­he Mitbewerbe­r in Österreich wieder flächendec­kend bewertet. Konkurrenz belebt das Geschäft – auch in dieser Branche. Gorsche: „Die

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