Kleine Zeitung Kaernten

Verkehrsto­te: „Ziel fraglich“

EU-Rechnungsh­of: Kritik an laschen Maßnahmen.

- Andreas Lieb, Straßburg

roße Aufregung hatte die Debatte um die Führersche­inreform und die EU-weite Anpassung von Verkehrsst­rafen ausgelöst. Hintergrun­d dafür ist das erklärte Ziel der EU, bis zum Jahr 2050 die Zahl der Verkehrsto­ten auf „nahezu null“zu reduzieren. Ein Ziel, das nicht leicht zu erreichen ist – und an dessen Umsetzung nun ausgerechn­et der EU-Rechnungsh­of Kritik übt. In einem Sonderberi­cht heißt es, „wenn die EU und ihre Mitgliedst­aaten keine größeren Anstrengun­gen unternehme­n, werden sie ihre ehrgeizige­n Ziele bei der Verkehrssi­cherheit verfehlen“. Es seien „trotz umfassende­r Anstrengun­gen kaum Fortschrit­te erzielt worden“. Bis 2030 werde die Zahl der Verkehrsto­ten (zuletzt waren es 20.640 Menschen im Jahr 2022) nicht halbiert, sondern lediglich um ein Viertel gesenkt. Mit 22 Verkehrsto­ten je eine Million Einwohner

Gverzeichn­ete Schweden die niedrigste Zahl, Rumänien ist mit einer Rate von 86 Verkehrsto­ten Schlusslic­ht.

Zwischen 2014 und 2020 hat die EU rund 6,7 Milliarden Euro für Projekte bereitgest­ellt, die zur Straßenver­kehrssiche­rheit beigetrage­n haben. Die Luxemburge­r Prüfer bemängeln nun, dass sich die entspreche­nden EU-Anforderun­gen nicht auf die Bereiche der Infrastruk­tur bezogen hätten, wo die meisten Verkehrsto­ten zu verzeichne­n sind, wie z. B. städtische Gebiete, Radwege und Nebenstraß­en.

In Österreich hat sich der Anteil der Verkehrsto­ten pro Million Einwohner gegenüber 2010 trotz des Anstiegs verunglück­ter Radfahrer deutlich verringert (von 66 auf 41 im Jahr 2022), allerdings liegen wir EU-weit auf Platz elf und damit erst im Mittelfeld.

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