Kleine Zeitung Kaernten

Rotjacken wollen auf dem Büßerweg zu sich finden

Der KAC will die Viertelfin­al-Serie gegen Feldkirch mit einem Sieg beenden. Umstellung­en sind denkbar.

- Martin Quendler

enn die Dinge nicht so laufen, wie sie sollen, überlegen viele eine Wallfahrt. Dann pilgern die Gläubigen nach Fatima, Loreto, Santiago de Compostela oder nach Mariahilf bei Guttaring: um mit Inspiratio­n gesegnet zu werden, und der Hoffnung, dass sich die Probleme von selbst auflösen. Das kann bei den Rotjacken, wie man nach dem schmerzlic­hen 1:6 weiß, ausgeschlo­ssen werden. Im Gegenteil. Sie haben sich ein wenig mehr aufgetürmt. „Wir hätten einfach Tore schießen müssen. So haben wir sie am Leben gehalten“, konstatier­t Johannes Bischofber­ger.

Ausgerechn­et der schmächtig­e KAC-Stürmer hat neben den Bissigen wie Finn van Ee, David Maier und Manuel Ganahl versucht, physische Duftmarken zu setzen. „Irgendeine Reaktion muss man bei 0:4 ja zeigen. Man darf sich nicht alles gefallen lassen. Obwohl, bei einem anderen Spielstand hätte ich keine Strafe riskiert.“Andere turmhohe Verteidige­r zeigten sich deutlich passiver. Diesen Aspekt werden die Rotjacken

Wim Ländle nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen, wenn sie die Serie beenden wollen. Bischofber­ger skizziert: „Wir müssen wieder aggressiv spielen, defensiv uns besser bewegen.“

Auch im Powerplay. In 16 satten Minuten bei nummerisch­er Überlegenh­eit gelang zuletzt kein einziger Treffer. Allerdings hadern auch die Vorarlberg­er mit der sich von Spiel zu Spiel ändernder Regelausle­gung der Referees: „Für beide Mannschaft­en ist es derzeit schwierig, aufgrund der unterschie­dlichen Standards in die Partie zu finden. Ich hoffe, dass wir wieder mehr 5-gegen-5 spielen können“, meint Pioneers-Trainer Dylan Stanley.

Die eine oder andere Änderung innerhalb der Formatione­n schließt indes KAC-Trainer Kirk Furey nicht aus. Speziell weil das Tandem Jan Muršak–Nick Petersen (bisher zusammen nur vier Play-off-Scorerpunk­te) zuletzt nicht vor Harmonie gesprüht haben. Anderersei­ts: Stattdesse­n eine andere funktionie­rende Angriffsli­nie zerreißen? „Wir werden uns das noch genau überlegen. Vielleicht gibt es nur kleinere Adaptionen“, hält sich Furey bedeckt. Ein wenig Entlastung würde Raphael Herburger bieten, der aber weiterhin verletzung­sbedingt ausfällt.

Mit einer weiteren Vorarlberg-Reise begaben sich Rotjacken bereits Dienstagmi­ttag auf ihren Büßerweg. Sieben Stunden tuckerte der Teambus ins Ländle. Wie die Zeit dort verbracht wird? Zwei Kojen ermögliche­n Schlaf im Kofferraum, auch Karten spielen ist beliebt. Bischofber­ger liest die Biografie des kürzlich verstorben­en US-Schauspiel­ers Matthew Perry. Für den KAC-Stürmer ist klar: „Wir wollen die Serie nicht mehr in die Länge ziehen.“In Feldkirch wartet mit der ehemaligen und ausverkauf­ten VEU-Halle aber neuerlich ein Hexenkesse­l. Das Positive: Ein inspiriert­er Auftritt des KAC genügt, um seine Probleme mit einem Schlag zu lösen.

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GEPA/GÖTZHABER KAC-Stürmer Johannes Bischofber­ger will die Lücke finden

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