Cyberangriff bei Immobilienfirma
Hackerangriff legt Verwaltungsprogramm der stadteigenen Immobilienfirma lahm.
Zu einem möglicherweise umfassenden Datenleck kam es am vergangenen Wochenende bei einem steirischen IT-Unternehmen. Das Unternehmen mit Sitz in Graz, das rund 80 Datenbanken von Immobilienfirmen verwalten soll, wurde Opfer eines Cyberangriffs. Davon betroffen ist möglicherweise auch die Kundendatenbank der stadteigenen Immobilienfirma Klagenfurt Wohnen. Wie folgenschwer das mutmaßlich kriminelle Eindringen in die Server der von der Stadt Klagenfurt beauftragten IT-Firma tatsächlich ist, sei noch offen, erklärt Valentin Unterkircher, der Leiter der Stadtkommunikation.
Das vom Cyberangriff betroffene Unternehmen war gestern telefonisch nicht erreichbar, die Website des Unternehmens war offline. „Ob Klagenfurt Wohnen auch von Datendiebstahl betroffen ist, können wir noch nicht sagen“, erklärte Unterkircher.
Jedenfalls geht es in der Bewohnerdatenbank von Klagenfurt Wohnen um höchst sensible Daten, etwa Adressen und Rechnungsdaten, möglicherweise auch Kontoinformationen, Gehaltsnachweise und sogar Gesundheitsdaten von Mietern und Vormietern, sofern diese hinterlegt waren. Die Stadt verwaltet über 3000 Wohnungen selbst. In Summe könnte es sich um Daten von rund 10.000 verschiedenen Personen handeln, möglicherweise sogar mehr. Laut Unterkircher sei das Verwaltungsprogramm von Klagenfurt Wohnen derzeit nicht funktionsfähig, „aktuell kann damit nicht gearbeitet werden“. Offen ist derzeit, ob es überhaupt eine vertragliche Basis für die hinterlegten Daten bzw. eine entsprechende Datenschutzvereinbarung gegeben hat.
Nun sei die steirische IT-Firma am Zug, zu klären, was genau im Zuge des großangelegten Hackerangriffs passiert ist und welche Daten betroffen sind, so Unterkircher. Erst wenn Server wieder hochgefahren werden könnten, könne man rekonstruieren, ob und wenn ja, welche Daten von den Hackern abgesaugt wurden. „Erpressungsversuch ist bisher keiner bekannt“, erklärt Unterkircher. Das mögliche Datenleck von Klagenfurt Wohnen soll bereits der Datenschutzbehörde gemeldet worden sein.