Am Dienstag fällt Vorentscheidung
Tauziehen um Magistratsdirektor, Fronten sind verhärtet. Am Dienstag runder Tisch.
Acht Kandidatinnen und Kandidaten für den Posten des Klagenfurter Magistratsdirektors stellten sich am 28. Februar dem Hearing einer – im Vorfeld kritisierten – Experten-Kommission. Die Hoffnung auf eine eindeutige Empfehlung, wer Peter Jost nachfolgen soll, löste sich allerdings in Luft auf. Die Kommission hält zwei Kandidaten gleich gut geeignet für den Job: Jürgen Dumpelnik, Aufsichtsrat der Stadtwerke, und Michael Zernig, Amtsleiter von Ebenthal.
Die Kandidaten müssen sich bis heute entscheiden, ob sie mit dem Gehaltsangebot der Stadt einverstanden sind. Dann wandert die Angelegenheit in den Stadtsenat, die schlussendliche Entscheidung trifft dann der Gemeinderat. Man wolle dem Neuen einen guten Start ermöglichen, ein breiter politischer Konsens werde angestrebt, betont Bürgermeister Christian Scheider (TK). Davon ist man derzeit meilenweit entfernt. Dumpelnik gilt unter Kritikern als SPÖ-naher Wunschkandidat von Vizebürgermeister Phillipp Liesnig (SPÖ). Diese Seilschaft wäre für das Team Kärnten schwer erträglich, deshalb versucht man hinter den Kulissen eine Mehrheit für Zernig, dem allerdings ebenfalls eine Nähe zu den Sozialdemokraten nachgesagt wird, zustande zu bringen.
„Keine Kampfabstimmung im Gemeinderat“, das ist auch das Credo von FPÖ-Klubobmann Andreas Skorianz. Für wen sich die Blauen aussprechen werden? „Das ist noch offen. Wir haben am Montag eine Sitzung.“Am selben Tag trifft sich auch das Team Kärnten im Club, um sich in gleicher Causa abzustimmen. Die SPÖ könnte offiziell mit beiden Erstgereihten leben. „Je schneller die Frage der Bestellung geklärt ist, desto besser“, sagt Liesnig. Auch der ÖVP-Club tagt am Montag. „Wir haben uns noch nicht festgelegt und werden uns beraten“, hält sich Stadtparteiobmann Markus Malle bedeckt. Die Grünen und die Neos nehmen ihre politische Verantwortung eines Votums nicht wahr. Sie wollen sich für keinen Kandidaten entscheiden. Die unsichere Rechtslage und der undurchsichtige Bestellungsprozess werden als Gründe genannt. Am Dienstag lädt Scheider zu einem Gespräch mit allen Stadtsenatsmitgliedern, den Clubobleuten und Stadtparteichefs. „Ich möchte ausloten, ob es eine tragfähige Mehrheit für einen der Bewerber gibt“, erklärt Scheider. Von einer Neuausschreibung will er nichts wissen. „Ich suche nach einer Lösung. Sollte es aber keine Mehrheit für einen Kandidaten geben, müssen wir auch an andere Szenarien denken.“
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