Kleine Zeitung Kaernten

Swarovskis Glanz kehrt wieder zurück

Nach Einschnitt­en ist der Kristallko­nzern zurück in der Erfolgsspu­r. Chef Alexis Nasard trimmt die Marke konsequent auf Luxus.

- Von Claudia Haase

Als Alexis Nasard vor eineinhalb Jahren das erste Mal erzählte, wie er Swarovski als Luxusmarke positionie­ren will, war er noch zurückhalt­end mit Zahlen. Ganz in der Familientr­adition. Jetzt hat der Kristallko­nzern die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Zumindest, wenn man die Sanierungs­kosten außen vor lässt. „Das Wichtigste ist uns damit gelungen“, so Nasard. „Und das, obwohl das Umfeld alles andere als gut ist.“

Zu seiner Strategie gehört glasklare Kommunikat­ion, wie es sie in dem bis 2022 von Familienmi­tgliedern

geführten Konzern noch nie gegeben hat. Wurde früher sogar der Umsatz nur hinter vorgehalte­ner Hand genannt, legt Nasard jetzt einfach die Summe auf den Tisch: 1,832 Milliarden Euro waren es 2023. Ein bereinigte­s Plus von vier Prozent, erzielt in Zeiten, in denen einige Länder im Verkaufsne­tzwerk fehlen und die Touristens­tröme immer noch anders laufen als vor der Pandemie. „Solides organische­s Wachstum“, sagt Nasard und ergänzt: „Die Profitabil­ität der Geschäfte ist um 36 Prozent gestiegen, das freut mich besonders.“

„Ich starte immer mit der Marke“, erzählt der Manager, „das war das Leichte, weil Swarovski eine sehr starke und reiche Marke ist.“Auf die Frage, was umgekehrt das Schwierigs­te der Sanierung war, sagt er: „So, wie das Unternehme­n beisammen war, ging nichts nacheinand­er. Alles musste gleichzeit­ig passieren.“Kosten wegschneid­en, Wachstum schaffen, eine schlüssige Markenposi­tionierung und die Kommunikat­ion dazu umsetzen und bei den Kunden Neugierde kreieren, „auf Produkte, die niemand zum Überleben braucht“, wie Nasard ganz offen erklärt.

Einen Fokus legt er auf die Megacitys der Welt, in New York und Seoul wurden 2023 Flagship-Stores eröffnet, in Kürze folgt ein weiterer in Mailand. In Shanghai wurden Kunden mit der Ausstellun­g „Masters of Light – From Vienna to Shanghai“abgeholt, denn noch fehlen die Chinesen als globale Touristen weitgehend, sie sind zusammen mit den Amerikaner­n aber die wichtigste­n Swarovski-Kunden. Nasard: „Die Stores in den Topcitys haben 14 Prozent mehr Umsatz gemacht. Da werden die Trends gemacht.“In New York war Kim Kardashian das Zugpferd ihrer SKIMS Modekollek­ti

on mit Swarovski-Kristallen. Aufmerksam­keit schaffen, Begehrlich­keiten wecken – es ist das Handwerk der Luxusartik­elindustri­e.

„Desirabili­ty“, also Begehrlich­keit zu wecken, das passiere jetzt über hohes Innovation­stempo, erklärt der SwarovskiS­anierer. Die Flagship-Stores spielten „als Tempel für die Marke“die entscheide­nde Rolle, um diese „Kristallsc­hmuck-Mode“bis hin zu Accessoire­s aus dem Haus EssilorLux­ottica auch ins immer neu gestylte Licht zu rücken. Nasard hat der Strategie sogar einen eigenen Namen gegeben, „Luxignite“, „ignite“heißt anzünden. „Wir glauben nicht, dass Luxus ein Thema von groß oder klein ist“, geht Nasard auf Vorbehalte ein. „Das hat auch nichts mit Snobismus und hohen Preisen zu tun, sondern mit Freude, ja Freude an Extravagan­z.“Für Swarovski definierte er drei Preissegme­nte, in denen

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SWAROVSKI Swarovski-Chef Alexis Nasard

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