Mit Mathematik zum Optimum
Gabriel Lipnik (28) ist höchstausgezeichneter Mathematiker. Seine Promotio sub auspiciis findet heute an der TU Graz statt.
ie man Verbindungen in einem Eisenbahnnetz ausbauen und gleichzeitig teure Lokomotiven durch effi- zientes Umhängen und Wech- seln an den richtigen Orten einsparen kann, lässt sich er- rechnen, indem man aus dem Fahrplan und allen notwendi- gen Regeln ein Netzwerk er- stellt, mathematische Modelle aus Formeln, Variablen und Gleichungen baut und all das mit mathematischer Software programmiert. Das ist verein- facht gesagt eine der Aufga- ben, mit denen Mathematiker Gabriel Lipnik, der heute mit der höchstmöglichen Aus- zeichnung, der Promotio sub auspiciis Praesidentis rei pu- blicae, an der TU Graz den Dok- torhut erhält, sein komplexes Wissen in die Praxis umsetzt.
Für die Auszeichnung „unter Obhut“des Bundespräsiden- ten am Montag in der Hofburg, hat sich der Spezialist für Kombinatorik und Optimie- rung mit Faible für Software- entwicklung durch „Sehr gut“- Bewertungen von Beginn der Oberstufe bis Ende des Studi
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ums qualifiziert.
„Lernen war für mich nie ein Problem. Ich tue mir leicht, mir neue, spannende Dinge zu merken“, sagt der aus Pribels- dorf bei Völkermarkt stam- mende externe Hochschulleh- rer an der Uni Klagenfurt, der bei der Klagenfurter Firma Anexia als Operations Re- search Analyst Wirtschaftsprozesse analysiert und diese mit mathematischen Metho- den optimiert. Dabei gehe es um das Übersetzen realer Pro- blemstellungen in mathema- tische Sprache und das an- schließende Finden einer opti- malen Lösung. Die müsse man dann wieder zurücküberset- zen, damit sie der Anwender verstehe.
„Mathematik ist viel schöner und nützlicher als die allgemeine Meinung darüber“, sagt der 28-Jährige, für den abstraktes und logisches Denken Grundvoraussetzung für seine Arbeit ist und der im Alltag gerne „Dinge in Struktur“bringt. „Mathematik ist etwas ganz Kreatives, man muss Lösungsideen finden, die funktionieren und nachprüfbar sind“, weiß der Computermathematiker, der auch eine Ausbildung in Mediation, Kommunikation und Konfliktmanagement absolviert hat, in der Freizeit gerne auf der Drau oder Mur rudert und mit seiner Partnerin tanzen geht. athematik ist eine abstrakte Wissenschaft mit großer Klarheit und Eleganz, sie schafft aber gleichzeitig einen wunderbaren Werkzeugkasten zur Lösung vieler realer Problemstellungen“, schwärmt er. „Das ist nicht trocken, sondern sehr spannend und abwechslungsreich.“Wer es nicht glaubt, lese auf gabriellipnik.at, wie amüsant Mathematik sein kann.
Bachelorstudium Technische Mathematik und Masterstudium Mathematik Best Performer Award, Fakultät für Techn. Wissenschaften Würdigungspreis–Staatspreis für die besten Abschlüsse
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