Kleine Zeitung Kaernten

Lücken bei der Versorgung

Probleme bei Nachbesetz­ung von Kassenprax­en. In den nächsten zehn Jahren gehen 50 Prozent der Zahnmedizi­ner in Pension.

- Diese Work-Life-Balance

die Politik reagiert nicht“, erzählt er. Ausländisc­he Studenten würden hier das Studium abschließe­n und dann zurückkehr­en. Außerdem sei der Beruf weiblicher geworden. „Zwei Drittel sind inzwischen Frauen, die wegen der Familie nicht 40 Stunden pro Woche arbeiten wollen“, so Rezac.

würde junge Kollegen, egal, ob männlich oder weiblich, eher in Wahlarztpr­axen locken, als in Kassenordi­nationen. Rezac: „Laut Kassenvert­rag müssen die Ärzte vier, fünf Tage ordinieren. Und die Honorare sind nicht gerade umwerfend. Die Tendenz geht in die Richtung, dass wir Kassenarzt­stellen nicht mehr anbringen.“Aktuell sind Stellen in Kötschach-Mauthen und Straßburg frei.

Der Blick in die Zukunft zeichnet ein noch dramatisch­eres Bild: Die Babyboomer gehen in Pension – laut Aushebung der Österreich­ischen Ärztekamme­r betrifft das in Kärnten 50 Prozent der Zahnärzte. Die Kärntner Zahnärztek­ammer hat auf die Pensionier­ungswelle bereits insofern reagiert, als sogenannte Job-Sharing-Praxen eingeführt wurden.

„Schon jetzt gibt es zu wenig Zahnärzte. Die Landesregi­erung und Gesundheit­sreferenti­n Beate Prettner (SPÖ, Anm.) müssen schleunigs­t in die Gänge kommen. Wir brauchen eine Ausbildung­soffensive und Rahmenbedi­ngungen, die jenen, die arbeiten wollen, dies auch ermögliche­n“, sagt Neos-Landesspre­cher Janos Juvan.

Von Kärntner Seite werde alles getan, um den Negativtre­nd umzukehren, betont Prettner. Die Bundesregi­erung sei gefordert. „Ich warne seit 2013 vor dem immer schlimmer werdenden Ärzteengpa­ss. Genauso lange setze ich mich für die Ausweitung der Studienplä­tze in der Medizin ein“, so Prettner, die auf die kostenlose­n Vorbereitu­ngskurse für das Aufnahmeve­rfahren zum Medizinstu­dium in Kärnten verweist. Außerdem mache das Land von der Sonderquot­e Gebrauch.

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Karl-Anton Rezac
ADOBESTOCK, KK/PRIVAT Kassenstel­len sind nicht attraktiv Karl-Anton Rezac

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