Allergiesaison dauert fast ganzes Jahr
Der Klimawandel sowie eingeschleppte Pflanzen verlängern die Allergiesaison.
aut dem Wetterdienst Geosphere Austria (vormals Zamg) wird dieser Winter der zweitwärmste seit Beginn der Messungen, der Februar war der allerwärmste. Dies verlängert die Pollensaison nach vorne. Bereits Ende Jänner begann die Hasel mit ihrer Blüte, gefolgt von der Erle, die bis Anfang März stäubte. Bei den Erlenpollen habe es außergewöhnlich hohe Belastungsspitzen gegeben. Etwa einen Monat früher als im langjährigen Schnitt wurden in den Messstellen schon Pollenkörner der Esche gefunden.
Bei der Birke würde ebenfalls ein Frühstart erwartet; in der dritten Märzwoche. Erste Pollen wurden auch hier bereits registriert. Danach folge die Blüte der Gräser, und im Spätsommer Beifuß und Ragweed. Damit wird die Pollensaison eigentlich beschlossen, lediglich die Purpurerle sei im Dezember noch zu
Lmerken. „Sie hat sibirische Gene und ist dadurch winterresistent“, sagt Helmut Zwander vom Kärntner Pollenwarndienst: „In Kärnten können auf Südhängen auch die Hasel und Grau-Erle bereits kurz nach den Weihnachtsfeiertagen mit der Pollenfreisetzung beginnen“. Selbst Höhenlagen seien keine pollenfreie Zone mehr. Der Blütenstaub der Pflanzen gelangt bis über 2000 Meter, so Zwander.
habe die Pollenzeit im Osten Österreichs bereits rund 300 Tage angedauert. Durch die von Menschen verursachte globale Erwärmung werden es mehr und mehr, so Zwander: „Die milden Wintertage fördern einen frühen Beginn der Pollensaison und lassen Pflanzen bis in den späten Herbst hinein blühen“. Eingeschleppte Pflanzen bereiten Allergikern zusätzlich Probleme. Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Ragweed aus den USA nach Europa verfrachtet.
In Österreich leiden eineinhalb bis zwei Millionen Menschen an einem „Heuschnup
Therapieansätze Betroffene
könnten mit Pollenschutzgittern und Luftreinigern in den Wohnräumen die Belastung senken. „Vor allem sollten sie den Pollen möglichst aus dem Weg gehen“, sagt Horak. Die Symptome würden von speziellen Wirkstoffen (Antihistaminika und Kortison) gelindert. Es gibt auch eine Allergen-spezifische Immuntherapie (AIT), bei der das Immunsystem im Zeitraum von mehreren Jahren lernt, die Allergie-Auslöser zu tolerieren. „Circa 70 bis 80 Prozent der Behandelten berichten über eine Besserung der Symptome“, berichtete der Mediziner. Die Chancen dafür stünden umso besser, umso früher mit einer Immuntherapie begonnen wird. fen“, der durch den Kontakt mit Pollen hervorgerufen wird, sagt Fritz Horak vom Allergiezentrum Wien West. Typische Beschwerden seien eine rinnende oder verstopfte Nase, Augenjucken und Niesattacken. „Sie sind mit einem Verlust an Lebensqualität verbunden, denn viele Allergiker leiden während der Pollenzeit auch unter Schlafstörungen, einem Leistungsabfall bei der Arbeit und in der Schule sowie an Einschränkungen bei Freizeitaktivitäten“, so Horak weiter.
Der „vermeintlich harmlose allergische Schnupfen“könne auch allergisches Asthma auslösen. Um dies zu vermeiden, sei eine frühe Diagnose und Behandlung nötig. „Treten Beschwerden jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit auf und dauern über mehrere Wochen an, könnte eine Pollenallergie dahinter stecken“, so Horak. Dann sollte man einen Arzt aufsuchen.
In Kärnten können auf Südhängen Hasel und Grau-Erle kurz nach den Weihnachtsfeiertagen mit der Pollenfreisetzung beginnen.