1000 Rebstöcke frei, wer will Winzer am See werden?
Die Klagenfurter Stadtwinzer suchen Verstärkung. Schon heuer könnte der eigene Wein produziert werden.
eit mehr als 20 Jahren hegen und pflegen die Stadtwinzer die Rebstöcke im Weingarten auf der Klagenfurter Seewiese. Zuletzt sorgte ein siebenköpfiges Team für edle Tropfen. Jetzt gehen zwei von ihnen, Robert Passegger und Wolfgang Kulterer, eigene Wege. „Sie haben private Weingärten. Die Arbeit wurde ihnen zu viel“, sagt Stadtwinzerin Kerstin Hoi.
Jetzt ist das Kollektiv auf der Nachwuchssuche. „Über 1000 Rebstöcke sind freigeworden. Wir suchen zwei bis drei Personen, die Lust darauf haben, im
SWeingarten zu arbeiten. Sie werden ihre eigenen Reihen mit Rebstöcken betreuen und können im Herbst ihren eigenen Wein machen“, erklärt Hoi. Alles, was man mitbringen muss, sei die Liebe zur Natur und Zeit. Jeden Monat gibt es etwas zu tun. In den nächsten Wochen steht der Frühjahrsschnitt an, im Herbst die Lese.
Insgesamt investieren die Stadtwinzer jährlich 1000 Arbeitsstunden in den Weingarten. Der finanzielle Aufwand pro Stock beträgt laut Hoi 1,50 Euro. Dazu legen sie jährlich 2000 Euro in einen Reparaturfonds.
Da die Seewiese im Eigentum der Stadt steht, wird zudem ein Mietzins fällig: ein Zehntel des jährlichen Ertrags, abgefüllt in Flaschen. Bei all dem Aufwand gibt es auch einen Lohn. In einem Jahr werden rund 2500 Flaschen abgefüllt. Der Preis pro Flasche beträgt zehn Euro, Rotweine können, je nach Reifedauer, bis zu 15 Euro kosten. Hauptabnehmer ist „Delikatessen Jäger“am Kreuzbergl, zudem werden rund 150 Privatkunden beliefert. Interessierte können sich an stadtwinzerklagenfurt@gmail.com wenden.