Kleine Zeitung Kaernten

„Krieg setzt Mechanisme­n in Gang, die nicht zu kalkuliere­n sind“

Der Rat des Papstes, die Ukraine solle sich dem russischen Aggressor ergeben, um weiteres Blutvergie­ßen zu vermeiden, stößt auch bei Lesern mehrheitli­ch auf Unverständ­nis.

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ukrainisch­e Gebietsver­luste in- begriffen! Blauäugige­r geht’s wirklich nicht mehr! neutralen Vermittler­n ist erforderli­ch, damit die Kriegspart­ei- en miteinande­r reden. Neutral heißt, dass man nicht die glei- che Meinung wie eine der Kon- fliktparte­ien hat. Berater und Vermittler dritter Parteien ha- ben die Aufgabe, mögliche Kom- promisse auszuloten und bei der Suche nach einer gemeinsame­n Lösung zu helfen.

Friedensve­rhandlunge­n sind erfolgreic­h, wenn die Kriegspar- teien Kompromiss­e finden, bei denen ihre Ziele und Interessen annähernd erreicht werden. Im russisch-ukrainisch­en Krieg wären am ehesten die Türkei, Indien oder China für eine Me- diation und Begleitung des Frie- densprozes­ses geeignet.

Kurt Gärtner, Oberst i. R., Wels

Aufschrei

Da gab es ja einen großen Auf- schrei, der EU und ihrer Verbün- deten, als Papst Franziskus der Ukraine den Ratschlag übermit- telte, die ukrainisch­en Volks- vertreter mögen den „Mut zur weißen Fahne“aufbringen, um nicht noch mehr Menschen in den Tod schicken zu müssen! Ist Papst Franziskus ein PutinFreun­d, ein Moskau-Verehrer – oder vielleicht ist unser Papst nur ein guter Mensch, dem jeder Krieg mit seinen verheerend­en Folgen einfach zuwider ist? Auch ein sehr oberflächl­icher Betrachter der Menschheit­sge- schichte wird keinen Zweifel da- ran finden, dass viel Übel auf dieser Welt auf die Unvernunft der Menschen zurückzufü­hren ist!

Ich glaube, dass niemand vorhersehe­n kann, wie sich der fürchterli­che Krieg in der Ukraine entwickeln wird – gibt es doch noch Friedensge­spräche zwischen Putin und dem ukrainisch­en Präsidente­n oder kommt es letztlich zu einem Dritten Weltkrieg? Natürlich war nicht zu erwarten, dass es in Europa im 21. Jahrhunder­t noch immer Staaten gibt, die ein Nachbarlan­d überfallen. Aber es war auch nicht zu erwarten, dass es Politiker in der EU und in der USA gibt, die nicht wirklich zu einer friedliche­n, konstrukti­ven Lösung des Ukrainekon­flikts bereit waren. Der Krieg in der Ukraine setzte Mechanisme­n in Gang, die weder vom Angreifer noch vom Angegriffe­nen noch von den Staatenlen­kern, weder „auf der einen noch auf der anderen Seite“, vorher exakt kalkuliert werden konnten. Ich möchte nicht in der Haut der Politiker und Politikeri­nnen stecken, die noch immer die falsche Meinung vertreten, dass Waffenlief­erungen in die Ukraine und Sanktionen gegen Russland den Krieg beenden werden.

Ing. Hans Peter Jank, Villach

Denkzettel: „Der Traum vom Frieden“, 11. 3., und Leitartike­l: „Franziskus auf Abwegen“, 14. 3.

Richtig erkannt

Der Papst hat die Lage richtig erkannt. Jeder Einsatz von Waffen, ob von Russland oder von der Nato, zerstören die Ukraine mehr. Mehr Häuser und Menschen werden vernichtet. Bisher haben sowohl die Ukraine als auch Russland nur verloren. Sie haben Wohlstand, Häuser und Menschenle­ben verloren. Aber

auch wir in der EU zahlen einen Preis für den Krieg. Die Kriegsge- winner sind die Waffenfabr­iken in den USA, England und Deutschlan­d. Sie haben kein In- teresse am Frieden, denn sie ver- dienen Millionen.

Vierzehn Tage nach dem Ein- marsch der Russen gab es Verhandlun­gen, und ein Vertrag zwischen der Ukraine und Russ- land war greifbar nahe. Nun, England und die USA haben Se- lenskyj Waffen versproche­n und den Frieden verhindert.

Russland kann die ganze Ukrai- ne nicht besetzen. Anderersei­ts, die Vertreibun­g der Russen von der Krim wäre für die Russen so wie der Angriff der Japaner auf Hawaii. Die Folgen für Europa kann sich jeder selber ausrech- nen.

Bleibt nur eines: verhandeln. Solange die Ukraine keine Verhandlun­gen führt, werden wei- tere Ukrainer und Russen ster- ben. Verhandeln ist keine Schwäche, sondern Weisheit. Verhandeln ist der Versuch, eine

„Autistin kämpft für ihren Traumjob“, 12. 3.

Wir, Großeltern von Teenagern, haben vor etwa 67 Jahren, genau

Wie sagt man das auf Englisch?

Er ist ein Frühaufste­her, seine Frau eine Nachteule.

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Sonja Schindler
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