Die Mevza schlägt in Bleiburg zum Final 4 auf. Aich/Dobs Martin Micheu über Sternstunden und Emotionen.
im Verein und natürlich auch mich antreibt. Wir sind heuer trotz Problemen Cup-Sieger geworden, spielen in der österreichischen Spitze mit. Finanziell ist es nicht leicht. Wir benötigen jede Seite, jede Sekunde an Berichterstattung. Um im Gespräch zu bleiben. Mein Highlight war das ChampionsLeague-Heimspiel im Sportpark Klagenfurt vor 2000 bis 3000 Menschen.
Ihr Projekt ist ein kostspieliges. Wie lässt sich das finanzieren?
Mit Sponsoren. Die Suche wird aber immer schwieriger. Vor allem seit den letzten zwei, drei Jahren spürt man, dass es bergab geht. Trotz unserer Erfolge benötigt es ein Netzwerk. Wir hatten teilweise 60 bis 70 kleinere Sponsoren, die uns unterstützt haben. Einige wollen nicht, andere können nicht. Die Wirtschaftslage ist düster.
Und die Kosten?
Die sind horrend geworden. Für die Spieler, die natürlich auch auf nichts verzichten wollen. Dazu kommen bei uns Fahrtkosten zu Spielen, die Hallenmiete ist gestiegen. Das ist alles fast nicht mehr stemmbar. Ich bin an dem Punkt, zu sagen, dass wir heuer nicht positiv bilanzieren können.
Das bedeutet?
Wir müssen noch mehr einsparen. Sei es bei Betreuern, Spielern, Reisekosten.
Aber am aktuellen Kader ist das nicht ersichtlich.
Unser Credo lautet, junge riesengroße Talente zu scouten und diese nach Österreich zu lotsen.
Viele entwickeln sich toll. Länger als ein Jahr kann ich sie nicht in der Mannschaft halten, ehe sie abgeworben werden. Bei uns werden sie ausgebildet. Aber ich muss jährlich einen radikalen Umbau vollziehen. Wir haben uns einen guten Namen erarbeitet, das wissen die Manager der Topklubs. Und wir haben super Trainingsbedingungen.
Sie gelten als impulsiv, schwanken zwischen „himmelhochjauchzend“und „zu Tode betrübt“. Ist das echt?
Ich würde eher sagen, dass ich ehrlich und aufrichtig bin. Ich erwarte mir von Profis Leistung, so wie sie von mir erwartet wird. Kritik muss man aushalten können. Aber ich will Emotionen sehen. Sonst wär so ein „Kaff“wie Aich/Dob niemals Meister geworden.
Apropos Emotionen: Das Mevza-Final 4 wird in Bleiburg ausgetragen. Was ist von Aich/ Dob zu erwarten?
Wir sind als Dritter ins Finale eingezogen. Jetzt wird es schwierig. Die slowenischen Mannschaften sind eine Macht. Das ist unglaublich für so ein kleines Land. Wir werden alles versuchen, sehen es als Vorbereitung. Jetzt warten die großen Spiele – wir sind jedenfalls fit und bereit für die Finalspiele in Österreich