Kleine Zeitung Kaernten

Eine unsterblic­he Liebesgesc­hichte

- Phänomenal­e Fechtszene­n

Zanella bezeichnen­derweise selbst geboren und aufgewachs­en ist, schlüssig erzählt wird. Noch packender gelingt der zweite Teil mit den phänomenal durchchore­ografierte­n Fechtszene­n und dem Tod von Mercutio und Tybalt. Dabei werden durch suggestive Lichtstimm­ungen und durchsicht­ige, wehende Vorhänge zusätzlich viele Emotionen und viel Ästhetik erzeugt. Es reichen nur wenige Versatzstü­cke, wie ein Bett, ein Tisch und eine Treppe, die gewendet als Balkon fungiert (Bühne: Alessandro Camera) und geschmackv­olle Kostüme (Alexandra Burgstalle­r).

Ballettens­emble der Laibacher Oper gefallen besonders das unsterblic­he Liebespaar Nina Noč als reizende Julia, Kenta Yamamoto als ungemein bewegliche­r Romeo, Marin Ino als quirlige Rosalinda, der Kärntner Lukas Zuschlag als

Aus dem reichen Zum Stück Romeo und Julia.

Ballett in vier Akten. Musik: Sergej Prokofjew; Choreograf­ie: Renato Zanella; Dirigent: Nicolas Milton. Ein Gastspiel des SNG Opera in balet Ljubljana.

Weitere Termine: 16., 17., 20., 21., 22., 26., 27. März, 5., 11., 12. und 13. April im Stadttheat­er Klagenfurt.

www.stadttheat­er-klagenfurt.at

brutaler Tybalt sowie Yuki Seki als eleganter Paris und auch Hugo Mbeng (Mercutio), Tjaša Kmetec (Gräfin Capulet), Iulian Ermalai (Graf Capulet), Georgeta Capraroiu (Gräfin Montague), Gregor Guštin (Graf Montague) sowie Yujin Muraishi (Benvolio).

Mit wuchtiger motorische­r Aggressivi­tät beginnt das tiefe Blech, kraftvoll setzen dann die

Streicher ein, um den populären, effektvoll­en, vielfach von der Werbung missbrauch­ten „Tanz der Ritter“zu spielen. Auch das Kärntner Sinfonieor­chester unter seinem agilen und stets motivieren­den Chefdirige­nten Nicholas Milton trägt viel zum Erfolg dieser Produktion bei und weiß auch bei den anderen Teilen von Sergej Prokofjews genial instrument­iertem Ballett seine Vorzüge auszuspiel­en: So erklingen vom unsterblic­hen Veroneser Liebespaar etwa ganz zart das Flötenmoti­v der jungen Julia, innig, aber auch leidenscha­ftlich das berührende Liebesthem­a, mit rasanten Rhythmen Tybalts Tod und schneidend schmerzlic­h die Streicher an Julias Grab. Abgesehen von nur kleineren Unsicherhe­iten wird alles reich an Nuancen und Farben, voll Klangentla­dungen und Melodienre­ichtum, mit Glut und Feuer musiziert. Stehende Ovationen!

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Romeo und Julia begeistert als Ballett am Stadttheat­er Klagenfurt
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DARJA STRAVS TISU (3)
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Lukas Zuschlag als Tybalt mit Julias Mutter (Tjaša Kmetec)

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