Vielen Kärntnern fehlt das Geld für die Miete
Kosten explodieren und Menschen in Kärnten stehen am Rand der Verzweiflung. Caritas ruft zu Solidarität auf. Erlagschein liegt bei.
Die eigenen vier Wände sind mehr als nur ein Platz zum Schlafen und zum Essen. Unsere Wohnräume sind unser Zuhause, unser Rückzugsort, an dem wir uns sicher und wohlfühlen. Doch was, wenn man sich die Miete für dieses „Daheim“nicht mehr leisten kann?
So ging es Laura (Name geändert). Die junge Mutter einer zweijährigen Tochter musste nach einer Trennung von einem Tag auf den anderen aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Sie fand eine neue Bleibe, aber der Umzug hinterließ ein großes Loch in ihrem kleinen
Budget. „Selbst der Gedanke, wie ich die Jause für meine Tochter finanzieren soll, belastet mich“, erzählte sie, als sie sich an die Caritas Kärnten wandte. Hier half man ihr bei den Startkosten für die neue Wohnung und erleichterte mit Lebensmittel- und Bekleidungsgutscheinen ein
Stück weit den Neustart.
„Menschen in Not“-Bereichsleiter Christian Eile kennt solche und ähnliche Fälle nur zu gut. Manchmal sind es alleinerziehende Mütter wie Laura, dann wieder eine Familie mit mehreren Kindern oder ältere Frauen, die sich ihr Leben lang um die Familie
gekümmert haben, aber kein Einkommen hatten. „Vor der Krise haben Menschen, die zu uns kommen, 35 bis 38 Prozent des Einkommens für die Miete ausgegeben, inzwischen sind es schon oft 50 Prozent.“
In den Sozialberatungsstellen der Caritas Kärnten sowie der Onlineberatung erhielten alleine im Jänner und Februar 2372 Menschen Beratung, Unterstützung und Hilfe – das ist ein Plus von 44 Prozent. Dramatisch ist die Entwicklung dabei besonders im Bereich Wohnen. Die Caritas half bei Rückständen, Kautionen und Lebensmittel. Die Gesamthöhe der Unterstützungen betrug in diesen beiden Monaten über 50.000 Euro.