Kleine Zeitung Kaernten

Vielen Kärntnern fehlt das Geld für die Miete

Kosten explodiere­n und Menschen in Kärnten stehen am Rand der Verzweiflu­ng. Caritas ruft zu Solidaritä­t auf. Erlagschei­n liegt bei.

- Von Sandra Müllauer

Die eigenen vier Wände sind mehr als nur ein Platz zum Schlafen und zum Essen. Unsere Wohnräume sind unser Zuhause, unser Rückzugsor­t, an dem wir uns sicher und wohlfühlen. Doch was, wenn man sich die Miete für dieses „Daheim“nicht mehr leisten kann?

So ging es Laura (Name geändert). Die junge Mutter einer zweijährig­en Tochter musste nach einer Trennung von einem Tag auf den anderen aus der gemeinsame­n Wohnung ausziehen. Sie fand eine neue Bleibe, aber der Umzug hinterließ ein großes Loch in ihrem kleinen

Budget. „Selbst der Gedanke, wie ich die Jause für meine Tochter finanziere­n soll, belastet mich“, erzählte sie, als sie sich an die Caritas Kärnten wandte. Hier half man ihr bei den Startkoste­n für die neue Wohnung und erleichter­te mit Lebensmitt­el- und Bekleidung­sgutschein­en ein

Stück weit den Neustart.

„Menschen in Not“-Bereichsle­iter Christian Eile kennt solche und ähnliche Fälle nur zu gut. Manchmal sind es alleinerzi­ehende Mütter wie Laura, dann wieder eine Familie mit mehreren Kindern oder ältere Frauen, die sich ihr Leben lang um die Familie

gekümmert haben, aber kein Einkommen hatten. „Vor der Krise haben Menschen, die zu uns kommen, 35 bis 38 Prozent des Einkommens für die Miete ausgegeben, inzwischen sind es schon oft 50 Prozent.“

In den Sozialbera­tungsstell­en der Caritas Kärnten sowie der Onlinebera­tung erhielten alleine im Jänner und Februar 2372 Menschen Beratung, Unterstütz­ung und Hilfe – das ist ein Plus von 44 Prozent. Dramatisch ist die Entwicklun­g dabei besonders im Bereich Wohnen. Die Caritas half bei Rückstände­n, Kautionen und Lebensmitt­el. Die Gesamthöhe der Unterstütz­ungen betrug in diesen beiden Monaten über 50.000 Euro.

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ADOBESTOCK LENBLR Alleinerzi­ehende Mütter verzweifel­n oft beim Blick auf die steigenden Mietkosten

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