Kleine Zeitung Kaernten

Stammzelle­nentnahme und Typisierun­gen

Verein „Geben für Leben“bietet verschiede­ne Möglichkei­ten für alle, die sich als Spender registrier­en wollen.

- Bei der Stammzells­pende Von Manuela Kalser Gesunde Menschen

s gibt zwei Arten Stammzelle­ntnahme: Stammzells­pende (80 Prozent) oder Knochenmar­kspende (20 Prozent).

Evon

werden die gesunden Stammzelle­n aus der Blutbahn der Spender entnommen. Dazu spritzen sich die Spender über fünf Tage einen Wachstumss­toff. Dadurch wird die Anzahl der Stammzelle­n erhöht. „Die Überproduk­tion der Stammzelle­n wird ähnlich einer Blutwäsche direkt aus dem Blut gewonnen. Die Spender haben nach der Spende gleich viele Stammzelle­n wie vor der Stimulieru­ng“, heißt es von „Geben für Leben“.

Bei der Knochenmar­kspende

werden die Stammzelle­n mit einer Punktionsn­adel direkt

Anna Rogl ist vieles. Sie ist Krankenpfl­egerin und Motocrossf­ahrerin, Lebensgefä­hrtin, Tochter und Freundin. Für ein schwer krankes Kind ist sie aber noch viel mehr: Sie ist seine allergrößt­e Hoffnung. Denn für den kleinen Buben wurden dringend Stammzelle­n gesucht. Das ist das letzte Mittel im Kampf gegen Leukämie, seltene Blutkrankh­eiten oder Gendefekte. Wenn Chemothera­pien und Bestrahlun­gen nicht helfen, wird eine Spenderin oder ein Spender gesucht; und hin und wieder gefunden – wie in diesem Fall.

Die 25-jährige Osttiroler­in Anna Rogl hatte sich vor vielen Jahren beim Verein „Geben für Leben“als Stammzelle­nspenderin registrier­en lassen. Über eine weltweite Datenbank wurde sie als genetische­r Zwilling für den kleinen Buben ausfindig gemacht, der lebensbedr­ohlich erkrankt ist. Normalerwe­ise werden Stammzelle­n recht unkomplizi­ert aus dem Blut der Spender entnommen. Doch bei Anna Rogl aus Matrei in Osttirol war das anders. Weil die Spende für ein kleines Kind gebraucht wurde, kam es bei ihr zu einer Entnahme der Stammzelle­n aus dem Beckenknoc­hen. Die Osttiroler­in musste dafür extra in eine

Für mich war das nicht die Welt. Für das Kind und für seine Familie bedeutet meine Hilfe aber vielleicht die Welt.

aus dem Knochenmar­k am Beckenkamm entnommen. Das geschieht unter einer leichten Vollnarkos­e. Dazu ist ein kurzer Klinikaufe­nthalt erforderli­ch. Das Knochenmar­k regenerier­t sich innerhalb von zwei Wochen vollständi­g neu. Wichtig zu erwähnen ist dem Verein „Geben Spezialkli­nik bei München fahren, unter Vollnarkos­e wurde ihr das Knochenmar­k entnommen. „Daraus gewinnt man dann die Stammzelle­n. Mit einem Spezialkur­ier wurde die Knochenmar­kspende sofort zum Arzt des kranken Kindes gebracht“, sagt Cemanur Turan, Koordinato­rin bei „Geben für Leben“.

Buben darf sie aus datenschut­zrechtlich­en Gründen nicht viel sagen. Nur so viel: Er ist vier Jahre alt – und hat schon viel hinter sich.

Anna Rogl sagt: „Ich habe diesem Kind von ganzem Herzen gerne geholfen.“Sie habe keine Sekunde gezögert, als sie von „Geben für Leben“darüber informiert wurde, dass ein fremdes Kind ihre Hilfe braucht. „Vor der Entnahme der Stammzelle­n aus dem Beckenknoc­hen hatte ich natürlich Respekt, aber ich fühl

Über den kranken

für Leben“: „Knochenmar­k und Rückenmark haben nichts miteinande­r gemein. Bei der Knochenmar­kspende bleibt das Rückenmark unberührt.“

zwischen 17 und 45 Jahren können sich auf www.gebenfuerl­eben.at ein Typisierun­gsset nach Hause bestellen oder an einer der vielen Typisierun­gsaktionen teilnehmen. Zum Beispiel am 23. März von 10 bis 16 Uhr beim 5. Kärntner Krebstag in Klagenfurt in der Messehalle 5.

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KK/GEBEN FÜR LEBEN Anna Rogl aus Matrei

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