Nach schwerem Unfall geht es für ihn bergauf
Gilbert Kohlhuber aus Krems rettete beim Klettern einem Buben das Leben. Beide stürzten ab, seither sitzt der 31-Jährige im Rollstuhl.
dem Aufprall bekam ich keine Luft mehr. Hätte mir die Mutter den Kopf nicht überstreckt, wäre ich erstickt.“Sie setzte die Rettungskette in Gang. Als er sich in der Obhut von Bergrettung, Notärzten und des Teams des Rettungshubschraubers wusste, konnte er loslassen.
Im Krankenhaus Klagenfurt wurde er notoperiert, mehrere Tage schwebte der Liesertaler in Lebensgefahr. „Als ich einige Tage danach aufwachte, konnte ich nicht sprechen und mich nicht bewegen, aber ich war bei vollem Bewusstsein.“Die Diagnose: „Inkomplette Querschnittlähmung“, das heißt, dass die Nerven stark geschädigt, aber nicht vollständig durchtrennt sind. „Ich fiel in ein Loch, doch ich habe mich schnell gefangen. Meine Familie, die Kameraden der Bergrettung sowie alle Mitarbeiter in den Krankenhäusern Klagenfurt und Villach und in der Rehaklinik Tobelbad haben mich herausgerissen.“
Ein Motivationsschub war am Samstag der Tourenlauf, beim dem 118 Bergretter und Private an den Start gingen. „Jeder Schritt der von ihnen gesetzt wurde, bringt mich einen Schritt weiter“, ist Kohlhuber überwältigt. Seine Schwester Sandra Hofer ist Krankenschwester und betreut ihn bei seinen Besuchen zu Hause: „Wir sind beeindruckt, wie stark er ist.“Bergretter und bester Freund Matthias Baier bestätigt: „Er ist ein echter Kämpfer und kann mit seinem Optimismus heute bestimmt viele Menschen motivieren.“
Ambitionierte Ziele hat sich Kohlhuber gesteckt: „Ich will wieder auf einem Gipfel stehen und meine Leidenschaft fürs Kochen ausleben.“Wenn er am 10. April aus dem Tobelbad entlassen wird, steht der barrierefreie Umbau seines Hauses am Burgstallberg in Krems an. Darüber zerbricht er sich am Samstag nicht den Kopf, der Tag im Schönfeld ist zu schön. Johannes Stoxreiter, Leiter der Bergrettung Lieser- und Maltatal, ist gerührt, dass Kohlhuber die Siegerehrung mit so viel Humor über die Bühne gebracht hat.
Kohlhuber sagt, dass der Unfall einen anderen Menschen aus ihm gemacht hat: „Ich war jobbedingt gestresst, getrieben und zwischenzeitlich auch in einem Burnout. Jetzt genieße ich jeden Moment und bin ich ausgeglichener und dankbarer als je zuvor in meinem Leben.“Gute Nachrichten gibt es am Samstag von den Bergrettern: Über 5000 Euro an Spenden konnten sie ihrem „Chilly“überreichen.