Kleine Zeitung Kaernten

Prügelvide­o lässt die Wogen hochgehen

Mehrere Burschen griffen in Ferlach zwei andere an. Direktor informiert­e die Polizei.

- Jochen Habich

Was ist in Ferlach los? Diese Frage geistert seit der Vorwoche durch soziale Medien. Auslöser ist ein Video, das auf Facebook gestellt und seitdem dutzendfac­h geteilt wurde. Darauf zu sehen ist, wie eine Gruppe junger Burschen einen anderen schlägt. Unter anderem mit einer Krücke. Als vorbeifahr­ende Autofahrer hupen, ist der Spuk rasch vorbei. Das Opfer erlitt Prellungen.

Passiert ist der Vorfall vergangene­n Dienstag gegen 7 Uhr in Ferlach, bestätigt Mario Nemetz, Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on Kärnten. Die Polizei hat ihre Ermittlung­en inzwischen abgeschlos­sen und zwei Angreifer, zwei 14-jährige syrische Staatsbürg­er, bei der Staatsanwa­ltschaft angezeigt. Die anderen Burschen aus der Gruppe der Angreifer sind jünger als 14 Jahre und damit strafunmün­dig. Alle kommen aus dem Heim für unbegleite­t minderjähr­ige Flüchtling­e in Görtschach.

Bei den Opfern handelt es sich um zwei österreich­ische Staatsbürg­er, 12 und 13 Jahre alt. Sie und ihre Kontrahent­en besuchen alle die Mittelschu­le in Ferlach. Auslöser für den Vorfall dürfte eine WhatsApp des 12-Jährigen an einen Angreifer (14) gewesen sein, in der er seine Mutter beleidigt. Der Streit machte in der Schule die Runde. Am 5. Februar trafen sich die Buben im Schulbus und danach auf dem Schulweg. Zufällig, wie Ermittlung­en der Polizei ergeben haben: „Es war keine vorab geplante Attacke“, so die Polizei.

Nach der Auseinande­rsetzung gingen Opfer und Angreifer gemeinsam in die Schule. Dort wurde der Vorfall Lehrern und dem Direktor bekannt, der in weiterer Folge die Polizei verständig­t hat.

Dass es in Ferlach häufiger zu (gewalttäti­gen) Zwischenfä­llen mit Bewohnern des Flüchtling­sheimes in Görtschach kommt, wie von Gemeindepo­litikern behauptet, kann die Polizei nicht bestätigen. Grundsätzl­ich sei in Ferlach aber nicht mehr und auch nicht weniger los als sonst, so die Polizei.

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