Feller an den Freund
lie, die Freundin und die zwei Kinder, auch Oma Frida. Und die zwei Brüder des Freundes, dessen er gedachte. „Mathi war ein Freund, der vor eineinhalb Jahren, zwei Tage vor dem Saisonauftakt in Sölden, verstorben ist. Er war Skater, Boarder und der, der den gesamten Freundeskreis zusammengehalten hat, und er hat mich massivst in meiner Persönlichkeit geprägt“, erzählte er. Fazit: „Ohne ihn wäre ich nicht die Person, die ich heute bin. Da wollte ich einen kurzen Moment mit ihm teilen.“
Feller teilte – und genoss dann wieder. „Das, was sich da abgespielt hat, war vollgepackt mit Emotionen. Es war beinahe wie
Manuel Feller strahlte mit Ski und Kugel in einer Blase, ein unglaublicher Moment“, sagte er. Und ja, das Drehbuch war gut geschrieben, fein aufgebaut. Mit der Pause vor seinem Start („Das Startintervall haben sie da aber g’scheit überschritten“) bis dahin, dass die von Stadionsprecher Stefan Steinacher animierten Fans wie im Fußballstadion seinen Namen riefen.
Feller? Hielt dem Druck stand. „Ich wollte noch einen guten Lauf zeigen, Vollgas geben. Der Moment, als ich ins Ziel kam und da das Grün für die Führung aufleuchtete, war der schönste Abschluss, den man sich in einer Saison vorstellen kann.“
Mit 31 Jahren ist Feller am Gipfel angekommen, vollendete eine für ihn für nahezu unmöglich gehaltene konstant erfolgreiche Saison. Er feierte mit „Freunden, die mich unterstützt haben, seit ich klein bin“, sagte er. Und: Auch in der Stunde des Triumphs vergaß er nicht auf ein anderes Herzensprojekt. Nach viereinhalb Jahren ließ er sich seine „Löwenmähne“abschneiden. Nicht öffentlich, sondern „privat“, mit dem Physiotherapeuten, der sich ebenfalls die Haare schneiden ließ. Am Hotelzimmer.
Der Hintergrund: „Ich spende meine Haare wieder für eine Echthaar-Perücke.“Danach wurde
es aber wieder öffentlich: Feller feierte mit halb Fieberbrunn im „Goaßstall“. Vorteil: „Vielleicht erkennen mich nach dem Haarschnitt nicht so viele“, hoffte er. Und er wusste: „Man braucht sich bei der Feier nicht vor mir fürchten. Vor meinen Freunden vielleicht“, sagte er lachend – und ergänzte: „Gut möglich, dass die nach so einem langen Tag schnell vorbei ist.“
Der Erfolg soll nicht schnell vorbei sein. In einem Jahr bei der WM, da will Feller das Stadion wieder zum Kochen bringen.