Freizeitspaß kommt nicht aus dem Labor
ehen Sie gerne wandern? Fahren Sie gerne
Ski? Oder mit dem Rad? Dann sind Sie wahrscheinlich froh, dass es in Österreich so viele Möglichkeiten dazu gibt. Das ist aber nicht selbstverständlich. Denn wir können unsere Landschaft nur deshalb zum Wandern, Skifahren und Radeln nutzen, weil sie von den Bäuerinnen und Bauern hier bewirtschaftet wird. Unsere Skipisten zum Beispiel würden verwalden, wenn sie nicht gemäht oder von Wiederkäuern wie Kühen abgefressen würden. Österreich ohne Skifahren? Undenkbar.
Die Landwirtschaft produziert also unser Essen, wirkt sich aber auch weit über den Tellerrand hinaus enorm auf unser Leben aus. Zum Beispiel eben auf unsere Freizeit – und damit auf den Tourismus, mit dem Hunderttausende Menschen hierzulande ihr Geld verdienen. Dass wir darüber überhaupt nicht nachdenken, zeigt sich aktuell in Umfrageergebnissen zum Thema Laborfleisch. Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher sind für dessen Zulassung. Mich würde interessieren: Wer wird unseren Lebensraum erhalten, wenn Lebensmittel nicht mehr vom Bauern, sondern aus dem Labor kommen? nd noch ein Gedanke, der uns in der Laborfleisch-Frage beschäftigen sollte: Eine klein strukturierte Landwirtschaft ist widerstandsfähig. Zu Beginn des Ukrainekrieges sind die großen Produktionsbetriebe dort zerstört worden. Die Versorgung der Menschen übernehmen seither die kleinen Bauernhöfe, die kein Angriffsziel sind. Geben wir unsere Lebensmittelproduktion an wenige große Unternehmen ab, machen wir uns also angreifbar. In Zeiten wie diesen kein angenehmer Gedanke, wie ich finde.
Wenn wir die Lebensmittelproduktion selbst in der Hand behalten, können wir sie so gestalten, wie wir es möchten. Denn in Österreich können wir mitbestimmen. Überall anders entscheiden andere für uns, was auf unsere Teller kommt.
ist Bergbauer und Gründer der Plattform „Land schafft Leben“.
G„Wenn wir unsere Lebensmittelproduktion an wenige große Unternehmen abgeben, machen wir uns angreifbar.“
U