„Signa am Ende nur mehr am Papier“
Treuhänder übernehmen Abverkauf: SignaGläubiger nehmen Sanierungspläne an – mit „Bauchweh“, wie Gläubigerschützer erklären.
er nächste „Schicksalstag“im Insolvenzverfahren der zentralen SignaFirmen Prime Selection und Development war ausgerufen: Konkurs oder Sanierungsplan lautete die Frage, die die Gläubiger am Montag zu beantworten hatten. Am Ende stimmten sie in beiden Fällen mehrheitlich der Sanierung zu und wendeten einen Konkurs damit im letzten Moment ab. Laut dem Gläubigerschutzverband AKV braucht es zudem in beiden Fällen keine Stimmrechtsprüfung, obwohl Bestreitungsfristen noch bis Donnerstag laufen – das Ergebnis der Abstimmung fiel also recht eindeutig aus. Zugleich votierten die Gläubiger damit für eine Treuhandlösung, als Treuhänder wurden die beiden bisherigen Sanierungsverwalter, Norbert Abel (Signa Prime) und Andrea Fruhstorfer (Development) bestellt. Ihnen werden nun alle Vermögenswerte übertragen.
DWas aber bedeutet das in Folge? Als Vorteil der Treuhandsanierung gilt, dass die Verwalter Zeit gewinnen, um beim Verkauf der Projekte und Gesellschaften höhere Preise zu erzielen. Bis zu fünf Jahre können dafür nun aufgewendet werden, im Konkursfall hätten sie, so der skizzierte Plan, binnen neun Monaten alles verkauft.
Die Sanierungspläne beinhalten nunmehr eine offizielle Quote von 30 Prozent. Im Sinne eines Liquidationssanierungsplans
werden in den nächsten Jahren alle Vermögenswerte realisiert. Die Erlöse, deren finale Höhe zum jetzigen Zeitpunkt niemand wirklich seriös abschätzen kann, fließen zur Gänze den Gläubigern zu. Gutachter glauben an eine Erholung des Immobilienmarktes in den kommenden zwölf Monaten. Würde nach Verwertung des Vermögens und der Erfüllung der Quote noch eine Treuhandmasse verbleiben, werde diese als „Superquote“ausbezahlt.