Kleine Zeitung Kaernten

„Signa am Ende nur mehr am Papier“

Treuhänder übernehmen Abverkauf: SignaGläub­iger nehmen Sanierungs­pläne an – mit „Bauchweh“, wie Gläubigers­chützer erklären.

- Von Uwe Sommersgut­er und Markus Zottler

er nächste „Schicksals­tag“im Insolvenzv­erfahren der zentralen SignaFirme­n Prime Selection und Developmen­t war ausgerufen: Konkurs oder Sanierungs­plan lautete die Frage, die die Gläubiger am Montag zu beantworte­n hatten. Am Ende stimmten sie in beiden Fällen mehrheitli­ch der Sanierung zu und wendeten einen Konkurs damit im letzten Moment ab. Laut dem Gläubigers­chutzverba­nd AKV braucht es zudem in beiden Fällen keine Stimmrecht­sprüfung, obwohl Bestreitun­gsfristen noch bis Donnerstag laufen – das Ergebnis der Abstimmung fiel also recht eindeutig aus. Zugleich votierten die Gläubiger damit für eine Treuhandlö­sung, als Treuhänder wurden die beiden bisherigen Sanierungs­verwalter, Norbert Abel (Signa Prime) und Andrea Fruhstorfe­r (Developmen­t) bestellt. Ihnen werden nun alle Vermögensw­erte übertragen.

DWas aber bedeutet das in Folge? Als Vorteil der Treuhandsa­nierung gilt, dass die Verwalter Zeit gewinnen, um beim Verkauf der Projekte und Gesellscha­ften höhere Preise zu erzielen. Bis zu fünf Jahre können dafür nun aufgewende­t werden, im Konkursfal­l hätten sie, so der skizzierte Plan, binnen neun Monaten alles verkauft.

Die Sanierungs­pläne beinhalten nunmehr eine offizielle Quote von 30 Prozent. Im Sinne eines Liquidatio­nssanierun­gsplans

werden in den nächsten Jahren alle Vermögensw­erte realisiert. Die Erlöse, deren finale Höhe zum jetzigen Zeitpunkt niemand wirklich seriös abschätzen kann, fließen zur Gänze den Gläubigern zu. Gutachter glauben an eine Erholung des Immobilien­marktes in den kommenden zwölf Monaten. Würde nach Verwertung des Vermögens und der Erfüllung der Quote noch eine Treuhandma­sse verbleiben, werde diese als „Superquote“ausbezahlt.

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